Psychische Belastung am Arbeitsplatz weit verbreitet

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Psychische Belastung am Arbeitsplatz, wie Depressionen oder Angstzustände, sind weiterhin stark präsent bei Arbeitnehmern. Besonders die jüngeren Generationen sind davon stark betroffen.

Die psychische Belastung und der Konsum von Psychopharmaka bei Arbeitnehmern in der kanadischen Provinz Quebec ist wieder auf das Niveau vor der Corona-Pandemie abgesunken, aber Symptome von Depressionen, Angstzuständen und Burnout sind weiter verbreitet. Das geht aus den neuesten Daten einer Längsschnittstudie des Observatory on Health an Well-being at Work von der School of Industrial Relations der Université de Montréal hervor. Die 2019 gestartete Studie verfolgt die sich verändernde psychische Gesundheit von 6602 Menschen in 95 Jobs.

Psychische Belastungen über verschiedene Zeiträume

Die Daten sind in Zyklen zusammengestellt, die verschiedene Arbeitsplätze über verschiedene Zeiträume abdeckten: 2019 bis 2021 (Zyklus 1), 2020 bis 2022 (Zyklus 2) und 2021 bis 2023 (Zyklus 3). Zu Beginn von Zyklus 3 berichteten 38,6 Prozent aller Befragten von psychischen Belastungen, während zwölf bis 15,9 Prozent Depression oder Angstgefühle angaben. 25,4 Prozent berichteten von Burnout und 22,4 Prozent von Psychopharmaka-Konsum.

Die Belastung bei Männern blieb während der gesamten Studie praktisch unverändert. Sie stieg zwischen Zyklus 1 und Zyklus 3 von 34,4 Prozent auf lediglich 35 Prozent. Bei Frauen erhöhte sich die Rate im gleichen Zeitraum von 38,9 Prozent auf 41,3 Prozent und erreichte im zweiten Zyklus mit 44,8 Prozent ihren Höhepunkt.

Junge Arbeitnehmer am höchsten betroffen

Junge Arbeitnehmer zwischen 18 und 34 Jahren haben unabhängig vom Geschlecht mit 40,5 bis 50 Prozent die höchste Inzidenz psychischer Belastungen. Im Gegensatz dazu war nur jeder Dritte ab 50 Jahren von psychischen Belastungen betroffen. Insgesamt waren die Burnout-Raten in den Zyklen 1 und 3 ungefähr gleich, während sie in Zyklus 2, den Pandemiejahren, stark zurückgingen. Weniger als jeder vierte Mann (23 Prozent) fühlte sich in den Zyklen 1 und 3 ausgebrannt, während weniger als jeder fünfte (19 Prozent) in Zyklus 2 über Burnout-Gefühle berichtete.

Bei den Frauen lag die Rate in Zyklus 1 hingegen bei 28 Prozent. 24,8 Prozent in Zyklus 2 und 26,5 Prozent in Zyklus 3. Auch hier war Burnout am häufigsten bei Jugendlichen zwischen 18 und 34 Jahren (Anstieg von 27,4 Prozent auf 30,5 Prozent in den drei Zyklen). An zweiter Stelle standen Erwachsene im Alter zwischen 35 und 49 Jahren.

Zunahme von Depressionen

Depressionen und Angstzustände sind ein Grund zur Sorge. Zwischen Zyklen 2 und 3 nahm die Depression bei allen Befragten aller Altersgruppen und Geschlechter zusammen zu. Angstsymptome betrafen vor allem Erwachsene im Alter von 18 bis 34 Jahren. Schließlich blieb der Konsum psychotroper Medikamente über alle drei Zyklen hinweg mehr oder weniger gleich. Von den Befragten konsumierten Frauen und Erwachsene ab 50 Jahren diese Medikamente am häufigsten.

(pi)

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