Der Frauenanteil in österreichischen ATX Prime Vorständen steigt auf rund 10 Prozent: 2023 wurden mehr Frauen denn je in Vorstandspositionen berufen, allerdings von niedrigem Niveau ausgehend. Obwohl der Frauenanteil im Vergleich zu den deutschen DAX-Unternehmen noch Aufholbedarf hat und auf niedrigem Niveau bleibt, zeigen die jüngsten Entwicklungen eine klare Richtung hin zu sukzessive mehr Geschlechtervielfalt und Gleichstellung in den Vorstandsetagen.
Eine aktuelle Untersuchung der Zusammensetzung der Vorstände in den vierzig ATX Prime Unternehmen, den finanzstärksten börsennotierten Konzernen Österreichs, zeigt einen klaren Trend zur Erhöhung des Frauenanteils. Im Jahr 2023 waren von den insgesamt 164 Vorstandsmitgliedern 16 Frauen, was einem Anteil von 9,8 Prozent entspricht. Dies markiert einen sukzessiven Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, in denen der Frauenanteil niedriger lag.
Besonders hervorzuheben ist das Jahr 2023 als Rekordjahr für die Berufung von Frauen in Vorstandspositionen der ATX Prime Unternehmen. Insgesamt sieben Frauen (von insgesamt 23 Bestellungen oder 30 Prozent) wurden in diesem Jahr in Vorstandsgremien berufen – ein deutlicher Anstieg gegenüber zwei im Jahr 2022 (bei 9 Bestellungen / 22 Prozent) und nur einer im Jahr 2021 (bei 11 Bestellungen / 6 Prozent). Dieser positive Trend setzt sich auch im Jahr 2024 fort, mit bereits drei nominierten Frauen in Führungspositionen bis dato.
Neuzugänge 2024
Zu den Neuzugängen im Jahr 2024 gehören Mag. Claudia Trampitsch als Finanzvorständin der AMAG Austria Metall, Frau Maria Koller als Personalvorständin der Palfinger AG und Dr. Susanna Zapreva-Hennerbichler als Vorstandsmitglied verantwortlich für Erneuerbare Energieversorgung & Wasserstoff der Verbund AG. Alle drei Frauen bringen umfangreiche Erfahrungen in ihre Rollen ein und sind als exzellente Managerinnen bekannt.
Fast ein Drittel der Frauen als CFO tätig
„In Österreichs ATX Prime Unternehmen zeichnet sich eine steigende Diversifikation der Rollen ab, die Frauen in Vorständen einnehmen“, so Linda Pewal, Senior Project Managerin bei Horváth. Fast ein Drittel der Frauen sind als Chief Financial Officer (CFO) tätig. Im Vergleich dazu sind Chief Operating Officer (COO) Positionen die zweithäufigste Rolle für Frauen, gefolgt von den Schlüsselpositionen als CEOs bzw. Divisionsvorständinnen, Chief Risk Officers (CRO) und Chief Sales oder Chief Scientific Officers (CSO). Diese Verteilung unterscheidet sich von der in Deutschland, wo Frauen laut einer analogen Horváth-Studie zu den DAX-Vorständwn, in DAX-Unternehmen häufig als Finanzvorständinnen und in Personalrollen anzutreffen sind.
(pi)