80 Prozent der EPU würden sich wieder selbstsändig machen

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Eine neue Erhebung über die österreichischen Ein-Personen-Unternehmen zeigt, dass diese für starken Unternehmergeist stehen und sich fast 80 Prozent wieder selbstständig machen würden. Von der Politik werden mehr unternehmerische Spielräume durch Entlastung bei Steuern und Bürokratie gefordert.

Vier von fünf (79 Prozent) österreichischen Ein-Personen-Unternehmen (EPU) würden sich wieder selbständig machen: Das neue EPU-Stimmungsbarometer der Wirtschaftskammer Österreich zeigt, dass Österreichs EPU für starken Unternehmergeist stehen. „Dieses Ergebnis ist umso bemerkenswerter, als sich 30 Prozent der Befragten als Nebenerwerbs-EPU deklarieren: Selbst, wer (noch) ,nebenbei‘ selbständig ist, fühlt sich zu hundert Prozent als Unternehmer“, betont David Pfarrhofer, Vorstand des market-Instituts und Studienleiter. 

Das unternehmerische Mindset der Ein-Personen-Betriebe wird auch an der optimistischen Haltung trotz aktuell sehr fordernder Rahmenbedingungen deutlich: 43 Prozent sehen die nächsten Monate für ihr Unternehmen mit Zuversicht, während 23 Prozent in Sorge sind. Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung gehen 46 Prozent der Befragten davon aus, dass sich ihre Verkaufspreise verteuern werden, während 45 Prozent von konstant bleibenden Verkaufspreisen berichten.

Entlastung bei Bürokratie und Steuern

Mehr unternehmerische Handlungsspielräume fordern Österreichs EPU von der Politik ein. Dies soll insbesondere durch die Entlastung bei Bürokratie und Steuern erfolgen. So fordern 74 Prozent die Verbesserung der Kleinunternehmerpauschalierung in der Einkommensteuer durch Erhöhung der jährlichen Umsatzgrenze von 40.000.- auf 85.000.- Euro.

Je 73 Prozent erwarten sich eine weitere Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1500.- Euro sowie eine Verbesserung der umsatzsteuerrechtlichen Kleinunternehmerregelung durch eine Erhöhung von 35.000.- auf 85.000.- Euro. Mariana Kühnel, stv WKÖ Generalsekretärin, bekräftigt: „EPU sind unverzichtbar für den heimischen Wirtschaftsstandort und ein wesentlicher Teil der rot-weiß-roten Wertschöpfungskette. Die Wirtschaftskammer unterstützt diese Forderungen zu hundert Prozent. Es braucht Entlastung und Bürokratieabbau, um den EPU die unternehmerischen Freiräume zu gewähren, die sie verdienen.“

Zufriedenheit mit digitaler Aus- und Weiterbildung

Wichtige Unterstützung für ihre unternehmerische Tätigkeit erhalten Österreichs EPU von den Wirtschaftskammern, die ihre Servicepalette laufend weiterentwickeln. Die Zufriedenheit der EPU mit den genutzten Services ist mit 86 Prozent sehr hoch. Dem großen Wunsch nach digitaler Aus- und Weiterbildung (43 Prozent) trägt die Wirtschaftskammer u.a. mit der neuen digitalen Weiterbildungsplattform wîse up Rechnung: Online-Lernstrecken zu Social Media, Marketing & Vertrieb, Finanzmanagement, Soft Skills, Cyber Security oder Export eröffnen EPU neue Handlungsmöglichkeiten. „Als besondere Unterstützung wird die Wirtschaftskammer die Angebote für EPU mit Nachdruck weiter ausbauen. Der neue EPU-Stimmungsbarometer hilft uns dabei, das Sentiment und die Bedürfnislage der EPU noch besser zu verstehen“ unterstreicht Lukas Sprenger, Abteilungsleiter Zielgruppenmanagement in der WKÖ.

(pi)

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