Software und Gaming stärken die Kreativwirtschaft

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Die Wiener Kreativwirtschaft Software und Gaming hat während der Pandemie von Lockdowns und Schließungen profitiert, wobei sie den größten Anstieg mit 18 Prozent zwischen 2020 und 2022 verzeichnete. Dennoch sieht die Branche den Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel, insbesondere in der Informationstechnologie, als eine herausfordernde Problematik an.

Software und Gaming profitierten von der Pandemie, zeigt der Wiener Kreativwirtschaftsbericht. „Die Branche Software und Games war von der Unterbrechung durch die Pandemie nicht betroffen; im Gegenteil: Sie hat von den Lockdowns und Schließungen profitiert“, weiß Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der WK Wien.

Software und Games ist größte Branche in Kreativwirtschaft

Bei Software und Games – der größten der zehn Branchen der Kreativwirtschaft – haben sich alle Indikatoren dynamisch entwickelt. Den höchsten Anstieg mit 18 Prozent konnte die Branche zwischen 2020 und 2022 verzeichnen. Das geht aus dem Bericht zur Wiener Kreativwirtschaft 2023 hervor. 39 Prozent aller österreichischen Kreativunternehmen haben ihren Hauptsitz in Wien. Rund 3.700 Unternehmen sind in diesem Sektor in Wien aktiv und beschäftigen fast 23.000 Menschen. Aus dem Bereich Software und Games kommen 32 Prozent aller Mitarbeiter in der Wiener Kreativwirtschaft. Hier werden auch 40 Prozent der Umsätze und Wertschöpfung erzielt. Die Anzahl der Unternehmen in der Wiener Kreativwirtschaft gesamt wuchs von 2008 bis 2020 um 15 Prozent; die Anzahl der Beschäftigten um 22 Prozent. Auch die Umsätze lagen um 22 Prozent über dem Niveau von 2008. 

Fachkräftemangel als Herausforderung

Allerdings sehen 69 Prozent der Wiener Kreativunternehmen den Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel als Herausforderung. Denn in der Wiener Informationstechnologie klafft eine Riesenlücke. „Derzeit fehlen österreichweit rund 24.000 Fachkräfte in der IT. Diese Zahl wird sich bis zum Jahr 2028 auf bis zu 30.000 erhöhen“, so Heimhilcher: „Absolut betrachtet fehlen mit 5.800 die meisten IT-Fachkräfte in Wien.“

IT ist vorwiegend männlich

Wiens Kreativunternehmen gesamt sind zu 28 Prozent in weiblicher Hand. Vor allem Software und Gaming ist eine sehr männlich dominierte Branche: Nur 9 Prozent der dort angesiedelten Unternehmen werden von einer Frau geführt. Ein ähnliches Bild zeigt auch die IT-Mitgliederstatistik der WK Wien: 650 IT-Unternehmerinnen stehen 6.127 IT-Unternehmer gegenüber (2. Quartal 2023). 

Diese Tendenz ist auch bei den Wiener IT-HTLs sichtbar, mit denen die Sparte Information und Consulting sowie die Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie eine Kooperation hat: 583 Mädchen und 3.465 Burschen. „Eine Erhöhung um weitere tausend Ausbildungsplätze würde innerhalb weniger Jahre die Zahl der begehrten Jungfachkräfte für den IT-Sektor deutlich anheben und damit dem jetzt schon heftigen Fachkräftemangel entgegenwirken“, betont Martin Heimhilcher.

(pi)

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