Rekordumsätze für Autohersteller

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Die weltweit führenden Autokonzerne erzielten 2023 aufgrund von hohen Neuwagenpreisen und einem starken Absatzwachstum Rekordumsätze. Jedoch trübte sich das Bild im vierten Quartal ein, wobei insbesondere die deutschen und US-amerikanischen Autohersteller Rückgänge verzeichneten. Im Jahr 2024 steht die Branche vor Herausforderungen, wie etwa einer schwächelnden Konjunktur, stockender E-Mobilität und einem rückläufigen Absatz in China.

Die weltgrößten Autokonzerne haben 2023 dank hoher Neuwagenpreise und einem starken Absatzwachstum von sieben Prozent abermals Rekordumsätze und -gewinne eingefahren, wie eine neue EY-Statistik zeigt. So stieg der Gesamtumsatz um 14 Prozent auf 2,05 Billionen Euro, der Gewinn kletterte sogar um 15 Prozent und erreichte 176 Milliarden Euro.

Rückgang im vierten Quartal

Allerdings trübte sich das Bild im vierten Quartal ein: Der Umsatz stieg nur noch um neun Prozent, der Gewinn schrumpfte sogar um fünf Prozent, heißt es. Ein wichtiger Grund für das Umsatz- und Gewinnwachstum 2023 war der schwache Yen. Dieser verhalf den japanischen Autokonzernen zu einem Gewinnplus von 65 Prozent und einem Umsatzwachstum von 22 Prozent. Die übrigen Unternehmen entwickelten sich deutlich weniger dynamisch.

Die deutschen Hersteller verzeichneten zusammen ein Gewinnwachstum von sieben Prozent, die US-Konzerne mussten sogar einen Gewinnrückgang von 29 Prozent vermelden. Mercedes-Benz führt mit einer Marge von 12,8 Prozent vor Stellantis (12,1 Prozent) und BMW (11,9 Prozent). Den stärksten Rückgang verzeichnete Tesla: Die Marge des E-Autobauers sank im Vergleich zum Vorjahr von 16,8 auf 9,2 Prozent – der Konzern ist damit im Mittelfeld platziert.

E-Mobilität noch ausbaufähig

Aber die Lage ist 2024 anders. Die Konjunktur schwächelt, der Neuwagenabsatz liegt nach wie vor weit unter den Vor-Pandemie-Niveau. Im Jahr 2019 hatten die Hersteller noch knapp 76 Millionen Pkw verkauft, im vergangenen Jahr waren es nur etwa 66 Millionen, was zur Folge hat: “Überkapazitäten fordern Hersteller und auch Zulieferer. Eine Verbesserung der Konjunktur, die die Nachfrage ankurbeln konnte, ist derzeit nicht absehbar”, so EY-Experte Axel Preiss.

Problem Nummer zwei: Die E-Mobilität kommt nicht in Gang. “Die Automobilindustrie hat Milliarden investiert, und nun wachsen die Zweifel – in der Politik, in der Branche und bei den Kunden”, so Preiss. Die Milliardengewinne seien fast ausschließlich Verbrennermodellen zu verdanken. “Bis die Branche mit E-Autos echtes Geld verdient, wird es noch dauern.”

Chinesischer Absatz im Rückgang

Problem Nummer drei: Der Absatz in China stockt. Bis auf Volkswagen und BMW verzeichneten alle untersuchten Hersteller Rückgänge auf dem chinesischen Markt. Im Schnitt schrumpfte der Absatz dort um fünf Prozent, die deutschen Konzerne verzeichneten zusammen ein leichtes Absatzplus von 1,4 Prozent. Damit setzte sich der Bedeutungsverlust Chinas im vergangenen Jahr fort: Im Jahr 2020 wurden noch 39 Prozent aller Neuwagen der deutschen Autokonzerne an Chinesen übergeben – 2023 waren nur noch 34 Prozent.

(pi)

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