Rekordtief bei chinesischen Immobilien

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Der chinesische Immobiliensektor befindet sich auf einem Rekordtief. Zahlreiche wollen ihre Investitionen in Immobilien reduzieren und die Immobilienaktien befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2011.

Die düstere Stimmung chinesischer Investoren in Bezug auf Immobilien erreicht ein neues Rekordniveau. Viele wollen ihren Immobilienbestand 2024 reduzieren, so das Ergebnis einer Umfrage von Liu Jing von der Cheung Kong Graduate School of Business und seinem Kollegen Chen Hongya. Die Wissenschaftler wünschen sich, dass die politischen Entscheidungsträger in China eine “etwas aggressivere” Geldpolitik umsetzen, um den Immobilienmarkt kurzfristig zu stabilisieren.

31,7 Prozent wollen Investitionen reduzieren

Der Nettoanteil der Befragten, die ihre Investitionen in inländische Immobilien im nächsten Jahr reduzieren wollen, stieg im dritten Quartal dieses Jahres auf einen Rekordwert von 31,7 Prozent, wie aus der vierteljährlichen Anlegerstimmungsumfrage der Business School in Peking hervorgeht. Pessimismus in Bezug auf Immobilienwerte scheint ein Grund zur Vorsicht zu sein: Der Anteil der Anleger, die einen Anstieg der Sekundärmarktpreise in Städten im nächsten Jahr vorhersagen, ist auf 47,6 Prozent gesunken – ein Rekordtief seit Beginn der Umfrage 2018. Die Umfrage umfasste 13 große chinesische Städte sowie etwa 1.000 Stichproben von Privatanlegern und 500 von institutionellen Anlegern.

Chinesischen Immobilienaktien auf niedrigstem Stand seit 2011

Laut der offiziellen Linie Pekings in den vergangenen Jahren ist der Immobiliensektor für Bewohner und nicht für Investoren gedacht. Das Politbüro der regierenden Kommunistischen Partei ließ diesen Slogan in seiner auf die Wirtschaft ausgerichteten Sitzung im Juli fallen, was einige Ökonomen zu der Vermutung veranlasste, dass die Führung eine gewisse Wiederbelebung der Investitionsnachfrage befürworte. Laut einem Bericht von Bloomberg Intelligence fielen die chinesischen Immobilienaktien nun auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2011, da sich die Sorgen über die Liquidität und die schwache Immobiliennachfrage zuletzt noch verstärkten.

Außerhalb des Immobiliensektors optimistisch

In Bereichen außerhalb des Immobiliensektors waren die Anleger optimistischer. Rund 70 Prozent der Befragten prognostizieren, dass die inländischen Aktienkurse im nächsten Jahr steigen werden. 58,5 Prozent der Anleger glauben, dass Chinas Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 um mehr als fünf Prozent wachsen kann. “Interessanterweise stellte der Index im dritten Quartal keinen signifikanten Rückgang der Erwartungen der Befragten an den Aktienmarkt fest, was größtenteils auf ihr Vertrauen in die Markteinschätzungen und Chinas Wachstumspotenzial zurückzuführen ist”, schreiben die Wissenschaftler.

(pi)

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