Offshore-Windkraft kann Briten Aufschwung bringen

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Offshore-Windkraft kann dem vereinigten Königreich einen wirtschaftlichen Aufschwung bringen. Das ist jedoch in Abhängigkeit von der Stärkung der Lieferketten.

Der Ausbau der Lieferketten für Offshore-Windprojekte der britischen Wirtschaft könnte dem Inselstaat bis 2040 einen Aufschwung von 92 Milliarden Pfund (rund 106 Milliarden Euro) bescheren. Das prognostiziert der Offshore Wind Industry Council (OWIC). Die Analyse hat neun Bereiche der Offshore-Wind-Lieferkette betrachtet, von der Kabel- und Stahlfertigung bis hin zu Umspannwerken und Schiffen. Sie zeigt, wie Regierung und Industrie zusammenarbeiten sollten, um die wirtschaftlichen Chancen neuer Offshore-Windprojekte zu maximieren.

Globaler Wettlauf um saubere Energie

“In Großbritannien gibt es einige erstklassige Unternehmen und Organisationen, die sich mit erneuerbaren Energien befassen, und jetzt befinden wir uns in einem globalen Wettlauf um sauberere Energie. Wir müssen fest auf dem Gaspedal bleiben, um nicht ins Hintertreffen zu geraten und die errungenen Vorteile wieder zu verlieren”, sagt Sophie Banham, stellvertretende Vorsitzende des OWIC.

Der Bericht argumentiert, dass das Vereinigte Königreich beim Aufbau wichtiger Lieferketten einen systemischen Ansatz verfolgen sollte, der der langfristigen wirtschaftlichen Wertschöpfung in Bereichen Priorität einräumt, in denen das Vereinigte Königreich “weltweit wettbewerbsfähige Industriekapazitäten” aufbauen könnte.

Luft nach oben für vollen wirtschaftlichen und sozialen Nutzen

“Wir kratzen erst an der Oberfläche, wenn es um den vollen potenziellen wirtschaftlichen und sozialen Nutzen der Offshore-Windkraft geht, den wir nur durch die Weiterentwicklung unserer inländischen Lieferkette nutzen können. Aus den Sektoren Luft- und Raumfahrt sowie Automobil, in denen das Vereinigte Königreich bereits eine führende Position aufgebaut hat, lassen sich wichtige Lehren ziehen”, meint Tim Pick, Chef der Offshore Wind Growth Partnership.

Jüngste Auktion für saubere Energieverträge liefert keine Gebote

Der Bericht kommt nur wenige Wochen, nachdem die jüngste Auktion für saubere Energieverträge keine Gebote von Offshore-Windkraftentwicklern hervorgebracht hat, wohl weil das Mindestgebot den Inflationsdruck in der Branche nicht berücksichtigt hat. Daher werden Projekte mit einer Gesamtleistung von mehreren Gigawatt frühestens bei der Auktion im nächsten Jahr umgesetzt. Die Herausforderung, vor der die Branche steht, wurde durch die Entscheidung des Entwicklers Vattenfall, eines seiner Projekte, für das bereits Stromverträge abgeschlossen worden waren, aus Angst vor steigenden Kosten auf Eis zu legen, noch verschärft.

(pi)

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