Österreich verzeichnet schwächsten Wachstum der EU

Das österreichische reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf wird bis Ende des Jahres voraussichtlich 1,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019 liegen, womit Österreich den letzten Platz in der EU einnimmt. Trotz umfangreicher Hilfspakete kämpft Österreich mit hoher Inflation und einem wachsenden Staatsdefizit, während andere EU-Länder die Krisen der letzten Jahre besser gemeistert haben.

Vor wenigen Tagen hat die Europäische Kommission ihre Wirtschaftsprognose aktualisiert, und das Ergebnis für Österreich ist enttäuschend. Die vergangenen Jahre waren geprägt von erheblichen Herausforderungen: Zuerst sorgte die Pandemie für massive Störungen in den Lieferketten, direkt im Anschluss folgte eine Energiekrise, die die Inflation befeuerte. Dennoch steht Österreich mit diesen Schwierigkeiten nicht allein da. Eine Analyse von Agenda Austria zeigt, dass die anderen EU-Mitgliedstaaten diese turbulenten Zeiten deutlich besser bewältigt haben als Österreich.

@Agenda Austria

Realer BIP am letzten Platz der EU

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf konnte hierzulande nicht einmal stabil gehalten werden, Ende dieses Jahres wird es nach aktuellsten Prognosen um 1,7 Prozentpunkte unter das Vorkrisenniveau von 2019 gesunken sein. Das bedeutet den letzten Platz in der gesamten EU. Kroatien und Bulgarien konnten währenddessen jenseits der 20 Prozent wachsen, zugegeben von niedrigerem Niveau aus. Aber auch Dänemark, Slowenien oder Malta legten kräftig zu. Und selbst die einstigen Krisenländer Griechenland, Portugal, Italien und Spanien sind gewachsen.

„Die heimische Politik lobt sich seit Jahren dafür, bei jeder Krise die größten Hilfspakete Europas zu verteilen. Die beste Strategie war das ganz offensichtlich nicht, das Verteilen von Geld schafft keinen Wohlstand“, sagt Agenda Austria-Direktor Franz Schellhorn. Stattdessen müssen sich Bürger mit westeuropäischer Spitzeninflation herumschlagen und sehen einem wachsenden Staatsdefizit entgegen. „Irgendwer wird für dieses schlechte Krisenmanagement aufkommen müssen. Verantwortungsvolle Politik würde jetzt die Lehren ziehen und einen entschlossenen Kurswechsel anstreben. Aber davon ist weit und breit nichts zu sehen“, so Schellhorn von Agenda Austria.

(pi)

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