KI erkennt Häuser mit Sanierungsbedarf

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Zukünftig soll Künstliche Intelligenz Häuser erkennen können, die Sanierungsbedarf haben. Dabei wird mit Luft- und Wärmebilder analysiert, welche Gebäude den größten Wärmeverlust vorweisen.

Künstliche Intelligenz (KI) hilft künftig dabei, Häuser auszusuchen, bei denen eine energetische Sanierung vordringlich ist, mehr noch: Sie informiert den Nutzer, welche Maßnahmen am effektivsten sind und den besten Kosten-Nutzen-Vorteil verspricht. Die Software haben Forscher der University of Cambridge entwickelt. Laut Studienleiterin Ronita Bardhan und ihrem Doktoranden Maoran Sun hat das KI-Modell eine Treffsicherheit von 90 Prozent beim Identifizieren von Häusern, die am meisten Wärme verlieren und deshalb vorrangig saniert werden sollten.

Identifikation der Häuser mit Wärmeverlusten

Die Forscher haben ihr KI-Modell mit Daten aus Cambridge trainiert. Dazu gehören die Inhalte von Energieausweisen sowie Street-View-, Luft und Wärmebilder. Insgesamt identifizierten sie so 700 Häuser mit dringlichem Sanierungsbedarf und 635 Häuser, die akzeptable Wärmeverluste hatten. “Unser Modell kann sogar in Ländern verwendet werden, in denen die Datensätze sehr lückenhaft sind. Nutzer können sogar Datensätze aus mehreren Quellen zur Identifizierung von sanierungsbedürftigen Häusern einspeisen”, so Bardhan.

Das Modell ist zudem in der Lage, bestimmte Gebäudeteile wie Dächer und Fenster zu identifizieren, die am meisten Wärme verlieren. Bardhan und Sun trainieren jetzt KI-Modelle auf der Grundlage anderer britischer Städte mithilfe von Wärmebildern von Fassaden. Künftig wollen sie auch Wärmebilder nutzen, die von Satelliten aufgenommen werden. Dazu arbeitet Bardhan im “UK Space Agency”-Programm mit, das an hochauflösenden Infrarot-Weltraumteleskope zur globalen Überwachung der Energieeffizienz von Gebäuden arbeitet.

Netto-Null einfacher zu erreichen

Die Forscher argumentieren, dass es durch ihre Daten viel einfacher wird, einen Konsens über die Bemühungen zur Erreichung des Netto-Nullpunkts zu erzielen. “Wenn man den Menschen die Möglichkeit gibt, die Daten ihrer Häuser zu präsentieren, ist es für sie viel leichter, über finanzielle Beihilfen zur Sanierung zu verhandeln. Wir können dieses Modell sehr benutzerfreundlich und Behörden oder sogar Einzelpersonen zugänglich machen”, betont Bardhan.

(pi)

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