2024 bringt positive Aussichten für Immobilienkäufer

Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich und Prok. Peter Mayr. @ RIÖ
Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich und Prok. Peter Mayr. @ RIÖ

Das Jahr 2024 verspricht eine positive Entwicklung für Immobilienkäufer, gekennzeichnet durch sinkende Kaufpreise, ein umfangreiches Angebot an gebrauchten Immobilien und steigende Einkommen. Diese Einschätzung wird durch konkrete Zahlen gestützt. Der Makler-Verbund Raiffeisen Immobilien verzeichnete im Dezember 2023 eine Steigerung von 43% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und konnte seinen Kunden rund 3.100 Objekte anbieten.

Raiffeisen Immobilien durfte im vergangenen Jahr insgesamt rund 117.000 Angebote versenden sowie über 5.300 Transaktionen erfolgreich abschließen. Im Schnitt können Kund:innen von Raiffeisen Immobilien aus monatlich ca. 3.000 attraktiven Immobilien wählen, deutlich mehr als noch in den Vorjahren. Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich, dazu: „Wir sehen aktuell einen klaren Käufermarkt. Die Preise für Gebrauchtimmobilien sind in vielen Regionen gesunken. Erstmals seit Jahren sind wieder deutlich mehr Objekte am Markt. Vor allem bei Zweitimmobilien stellen wir fest, dass aufgrund der höheren Energie- und Betriebskosten Leerstände vermieden werden und Objekte in den Verkauf kommen. Mehr Auswahl heißt für unsere Kund:innen höhere Chancen auf schöne Objekte. Diese sollten aber möglichst zeitnah genutzt werden. Wer etwas Passendes gefunden hat sollte zugreifen. Auf sinkende Preise zu hoffen, macht wenig Sinn, denn die Preise werden bestimmt nicht ins Bodenlose fallen.”

Sein Kollege, Prok. Peter Mayr ergänzt: „Infolge der Finanzierungsklemme weichen viele Kauf-Interessenten auf Mietobjekte aus. 2024 wird der Mietmarkt daher weiter unter Druck kommen und Mieten generell steigen. Ein Grund mehr, alles daran zu setzen, die Schaffung von Immobilieneigentum für die Bevölkerung zu erleichtern. Österreich hat beim Eigentumsanteil im EU-Vergleich noch starken Aufholbedarf“.

Konsolidierung am Wohnimmobilienmarkt

Die Experten von Raiffeisen Research beobachten eine Konsolidierung am österreichischen Wohnimmobilienmarkt. „Nach fast eineinhalb Jahren Zinswende und regulatorischer Zeitenwende kann ein Wetterumschwung, aber kein preisliches Gewitter festgestellt werden“, erklärt Matthias Reith, Senior Ökonom für den österreichischen Wohnimmobilienmarkt bei Raiffeisen Research. Nach einem ersten und durchaus prononcierten Preisrutsch Ende 2022 hat sich die Preiskorrektur 2023 deutlich verlangsamt, in den ersten drei Quartalen des Jahres sanken die Immobilienpreise österreichweit insgesamt lediglich um 1%. Die Finanzierungsklemme infolge der KIM Verordnung führte jedoch zu einem deutlichen Nachfragerückgang: In den ersten drei Quartalen 2023 wechselten fast 30% weniger Wohnimmobilien den Besitzer als 2022.

Moderate Preiskorrektur erwartet

Auch im laufenden Jahr rechnet Raiffeisen Immobilien bei Wohnimmobilien mit moderaten Preisrückgängen. 2023 sanken die Preise im Österreich-Schnitt um rund 2%. 2024 könnte die Korrektur deutlicher ausfallen, ein Preissturz ist aber auch heuer nicht zu erwarten. Wohnimmobilien werden also wohl nicht billiger werden als vor der Pandemie, denn in den Jahren zwischen 2019 und 2022 legten die Preise in Summe um rund 25% zu. Hinzu kommen starke regionale Unterschiede. So zeigten sich 2023 beispielsweise in Salzburg noch Preissteigerungen, während Wien und das Burgenland rückläufig waren und in anderen Bundesländern, wie etwa Niederösterreich oder Kärnten, die Preise stagnierten. Preisrückgänge sind vor allem bei gebrauchten Immobilien zu erwarten. Anders im Neubau-Segment: Angesicht reduzierter Bauleistung, steigender Löhne und weiterhin hoher Materialkosten ist eine Entspannung hier kurz- und mittelfristig wenig wahrscheinlich. Die Neubaupreise dürften daher auch 2024 stagnieren oder sogar leicht zulegen.

Steigende Einkommen verbessern Leistbarkeit

Zum Thema Leistbarkeit zeichnet sich laut Raiffeisen Research ein Hoffnungsschimmer ab: „In Zukunft sollten weniger die nur leicht sinkenden Zinsen, und auch nicht die – im Vergleich mit den Preiszuwächsen während der Pandemie nur moderaten – Preisrückgänge die Leistbarkeit von Immobilien verbessern. Vielmehr sind es die steigenden Einkommen: Die nominalen Haushaltseinkommen dürften 2023, 2024 und 2025 in Summe um 21% ansteigen. Die gestiegene Zinsbelastung ist dadurch leichter zu schultern“, so Reith abschließend. (pi)

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