IMMO FutureLab 2022: Immobilienwirtschaft unter dem Allianzkonzept

Die Initiatoren des IMMO FutureLabs Wolfgang Kradischnig (DELTA) und Peter Engert (ÖGNI). © Helmut Tremmel/epmedia Werbeagentur

Der diesjährige Innovationskongress IMMO FutureLab ging am Mittwoch 5. Mai 2022 unter dem Motto „Allianzen“, in die fünfte Runde. Die Experten aus der Immobilienwirtschaft diskutierten die Funktionsweise von Kooperationsprinzipien.

Zunehmende Baukosten, hohe Energiepreise und eine steigende Inflation sind nur ein paar der aktuellen Herausforderungen, denen sich die Wirtschaft und insbesondere die Immobilienwirtschaft in den kommenden Jahren stellen muss. Nicht erst seit den jüngsten Krisen, kommen Immobilienprojekte aufgrund fehlerhafter Planung oder unterschiedlicher Zielausrichtung der Stakeholder ins Schwanken. Aus diesen Gründen sind Allianzen aus Immobilienprojekten nicht mehr wegzudenken. Unter dem Veranstaltungsthema „Allianzen – Zusammen Stärken für die Zukunft der Immobilienwirtschaft entwickeln“, fanden sich daher rund 100 Branchenexpert:innen und zwölf Speaker zusammen, um diesem wichtigen Thema auf den Grund zu gehen.

Iris Einwaller, Veranstalterin und Geschäftsführerin der epmedia Werbeagentur läutet die Vorträge gemeinsam mit den Mitinitiatoren Peter Engert, Geschäftsführer der ÖGNI (Österreichische Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft) und Wolfgang Kradischnig, Geschäftsführer der DELTA, ein. „Kooperationen sind für die Zukunft der Immobilienwirtschaft notwendig, um die Herausforderungen der Nachhaltigkeit bewältigen zu können. Um jedoch eine Allianz nachhaltig gestalten zu können müssen wir in erster Linie nach drei Grundsätzen vorgehen: Fairness, Win-Win und langfristiges Denken“, leitet Peter Engert ein. Wolfgang Kradischnig ergänzt: „Allianzen sind nicht nur wichtig, um unsere Ziele zu erreichen, sondern auch für unser persönliches Wohlbefinden. Funktionierende Partnerschaften verbessern die Schlafqualität, senken die Ausschüttung des Stress- und Alterungsbotenstoffes und erhöhen obendrein die Erfolgsaussichten ganz wesentlich – Ich denke das sind Argumente genug für ein Ja zu Allianzbildungen.”

Herausforderungen zukünftig durch Allianzen bewältigen

Neue Technologien und Digitalisierung, sowie steigende rechtliche Vorgaben erhöhen jährlich die Komplexität bei der Entwicklung von Immobilienprojekten. Viele Keynote Speaker kamen daher aus den unterschiedlichsten Bereichen der Branche, um dem Publikum das Allianzprinzip näher zu bringen. So erklärte zum Beispiel Karin Fuhrmann, Partnerin bei TPA Steuerberatung, welche Rolle ESG (Environmental, Social, Governance) für Kooperationen spielt und welche neuen Allianzen im Finanzierungsbereich es gibt.

Speaker Herbert Hetzel, CEO von Beyond Carbon Energy, ist davon überzeugt, dass nur eine ganzheitliche Betrachtung des Immobiliendevelopment die Chance bietet, für Nutzer und Developer eine CO2-freie Wärme- und Kälteversorgung preisgleich zu traditionellen Energieversorgungssystemen anzubieten. Der Klimawandel erfordert neue Lösungen – Lösungen, die weder in alten Strukturen entstehen können noch allein zu bewerkstelligen sind.

Das Thema Nachhaltigkeit betrifft jedoch nicht nur umweltschonende Praktiken. Mithilfe von Allianzen können auch interne Prozesse nachhaltiger gestaltet werden, weswegen Kevin Soemmer, Leiter des Baumanagements bei WINEGG, sich unter anderem dem Thema der Allianzen innerhalb des eigenen Unternehmens annahm. Er ist der Meinung, dass schnelle Entscheidungswege und eine gezielte Vernetzung von Abteilungen Projektlaufzeiten maßgeblich verkürzen können und diese Allianzen somit entscheidend in der Entwicklung von nachhaltigen Lebensräumen beiträgt.

Gerald Beck, Geschäftsführer der UBM Development Österreich, lieferte mit dem Leopoldsquartier ein Best-Practice Beispiel wie man Allianzen am besten umsetzen kann. Weiters wurde der Aspekt der Digitalisierung in den Vordergrund gerückt: Dominik Wegmayer, Co-Founder und Co-CEO von PAYUCA, mit der Keynote „Digitalisierung und E-Mobilität im Mietwohnhaus“, Julia Wawrik, Geschäftsführerin von puck, über die Werthaltung bzw. -steigerung der Immobilien durch Smart Building und Multi-Chanel Kommunikationssystemen und Markus Bittner, Geschäftsführer von Neotwin, über den Mehrwert offener Plattformen für das Building Lifecycle Management. Bernd Troppmann, Sales Director Building Solutions Stora Enso, erzählte über Holzbaukonzepte und wie sie durch Allianzen ermöglicht werden und Rechtsanwalt Bernhard Marold (HSP.law) gab über die Abstimmung zwischen öffentlich-rechtlicher Projektentwicklung und zivilrechtlicher Umsetzung Auskunft. Alexander Redlein, Real Estate und Facility Management Professor der TU Wien, beleuchtete abschließend was man bei einer Partnerschaft mit einer Universität erwarten kann, sowie die „Do’s and Don’ts“ bei einer Partnerschaft.

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