Erreichen der richtigen Zielgruppe im digitalen Zeitalter

Maximilian Schwinghammer, Margit Kastner, Alexandra Gösch-Wall, Cornelia Blum und Roman Dallamassl. © Katharina Schiffl

In der Auftaktveranstaltung der Reihe “Wer kann digital?” diskutierten die digitalen Kommunikationsprofis Margit Kastner, Alexandra Gösch-Wall und Maximilian Schwinghammer, wie man die richtige Zielgruppe im heutigen Zeitalter am besten erreichen kann.

Boomer, Generation X, Y, Z und Alpha – im Internet kommen sie alle zusammen. Oder auch nicht. Denn sie sind in unterschiedlichen Kanälen unterwegs. Eingeladen haben die Universität Wien (Bereich Communications) und sonicboom, die den branchenübergreifenden Austausch zum Thema fördern wollen und wiederholen werden.

Social-Media-Kanäle und Blogs, eigene Newsrooms und das Community-Management, bezahlte Werbung und Shitstorms – eine einfache Erfolgsformel für “das Internet” nicht gibt. Jedes Unternehmen muss hier eine individuelle Strategie verfolgen und die eigene Branche und vor allem die eigene Zielgruppe genau im Auge behalten. 

Dass diese Zielgruppen überall sind, ist ein zentraler Aspekt dieser Debatte. Margit Kastner leitet die Channel- Koordination, Digital Communication & Advertising der Universität Wien. Sie betont, wie vielfältig allein bei den Generationen Z und Alpha die Möglichkeiten zur Ansprache seien. Alexandra Gösch-Wall, Regional Manager Corporate Brand Touchpoints bei Boehringer Ingelheim, betont, wie wichtig dabei ein Mix aus Online- und Offline-Angeboten ist. Gerade Themen wie Pharmazie und Chemie könnten beispielsweise live noch anschaulicher vermittelt werden.

Digitale Präsenz notwendig

Basis für die Kommunikation – da sind sich Gösch-Wall und Kastner einig – ist aber eine starke eigene digitale Präsenz. Idealerweise handelt es sich bei dieser Präsenz um so genannte Owned-Media-Kanäle, so Maximilian Schwinghammer, Geschäftsführer von sonicboom. Nur dadurch sei Kommunikationskontrolle möglich, die gerade in Krisenzeiten für Unternehmen und Organisationen so wichtig ist“, so Schwinghammer weiter. 

Beim Thema Paid-Media warnt Schwinghammer grundsätzlich vor einem übertriebenen Einsatz, während die Universität Wien versucht, Kunden über bezahlte und zielgruppengenau optimierte Werbung zu erreichen, die bisher noch nicht mit der Einrichtung in Kontakt gekommen sind. Auch bei Boehringer Ingelheim sei das Ziel, bezahltes in organisches Wachstum zu verwandeln.

Künstliche Intelligenz als Unterstützung bei Innovationen

Beim Blick in die Zukunft spielen die Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz (KI) eine große Rolle. Aber der Tenor ist hier ein positiver: “Die Uni arbeitet seit dem Jahr 1365 mit den neuesten Technologien. Dazu hat einmal der Buchdruck gehört und das Internet, jetzt kommt mit generative AI wieder etwas Neues”, sagt Kastner von der Universität Wien. Auch im Pharmabereich könne KI schnellere und präzisere Arzneimittelforschung und -entwicklung ermöglichen, klinische Studien optimieren und personalisierte Medizin anbieten, so Gösch-Wall von Boehringer Ingelheim.

Bei allen Innovationen gelte es aber, sich vorher klare Ziele zu stecken, zu evaluieren und die Zahlen im Nachhinein richtig interpretieren. Hier hat Schwinghammer einen Tipp: “Ich darf mir nicht anmaßen zu glauben, dass ich wüsste, was einem 20-Jährigen auf TikTok gefällt.” Deswegen beschäftige sonicboom junge Mystery-Clicker, die Kampagnen und Kanäle ausprobieren würden.

Es geht also immer darum, die Zielgruppe zu kennen und zu involvieren. Auszubildende und junge Beschäftigte könnten sich dabei als wahrer Schatz für die Kommunikation entpuppen.

(pi)

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