ChatGPT soll künftig Buchhaltung übernehmen können

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Der neue KI-Chatbot „GPT-4“ soll zukünftig die Buchhaltung für Unternehmen übernehmen können. Die Software ist momentan jedoch noch Studenten unterlegen und hat Verbesserungspotenzial.

Der jüngste KI-Chatbot “GPT-4” von OpenAI soll künftig auch die Buchhaltung von Unternehmen übernehmen. Er hat, beteuert OpenAI, die entsprechende Prüfung mit hoher Punktzahl bestanden. Dennoch ist die Software Studenten unterlegen, gegen die ihn die Brigham Young University (BYU) und 186 andere Universitäten antreten ließen.

Studenten mit fast 30 Prozent überlegen

Die Fragen betrafen Rechnungslegungsinformationssysteme (AIS), Wirtschaftsprüfung, Finanzbuchhaltung, Controlling und Steuern. Sie unterschieden sich in Schwierigkeitsgrad und Art (wahr/falsch, Multiple-Choice, Kurzantwort). Die Studenten erzielten einen Gesamtdurchschnitt von 76,7 Prozent, verglichen mit 47,4 Prozent bei ChatGPT. Bei 11,3 Prozent der Fragen schnitt ChatGPT besser ab als der Studentendurchschnitt – besonders gut in den Bereichen AIS und Auditing. Schlechter schnitt der Bot jedoch bei Steuer-, Finanz- und Management-Bewertungen ab.

Bei Fragen, die mit richtig oder falsch beantwortet werden mussten, und bei Multiple-Choice-Fragen schnitt der Bot besser ab als die Studenten, hatte aber massive Probleme bei Kurzantwortfragen. Im Allgemeinen waren übergeordnete Fragen für ChatGPT schwieriger zu beantworten. Tatsächlich lieferte ChatGPT manchmal maßgebliche schriftliche Beschreibungen für falsche Antworten oder beantwortete dieselbe Frage auf unterschiedliche Weise.

ChatGPT fantasiert sich Fakten zusammen

“Es ist nicht perfekt; man kann die Software nicht für alles verwenden. Der Versuch, nur mit ChatGPT zu lernen, dürfte scheitern”, sagt Jessica Wood, die ihr Studium an der BYU gerade begonnen hat. ChatGPT fantasiert sich manchmal vermeintliche Fakten zusammen, heißt es.

“Als diese Technologie zum ersten Mal auf den Markt kam, waren alle besorgt, dass die Studenten sie zum Schummeln verwenden könnten”, so der leitende Studienautor David Wood. “Aber Möglichkeiten zu betrügen gab es schon immer. Wir versuchen also, uns auf das zu konzentrieren, was wir jetzt mit dieser Technologie tun können, was wir vorher nicht tun konnten, um den Lehrprozess für die Fakultät und den Lernprozess für die Studenten zu verbessern.”

(pi)

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