ChatGPT bringt Bildungsaktien zum Absturz

ChatGPT verdrängt klassische Medien bei Studenten. ©Pixabay

ChatGPT wird von immer mehr Stundenten als Hilfe verwendent. Klassische Medien haben für junge Personen fast keine Bedeutung mehr. Das ist auch am Aktienmarkt bemerkbar: Chegg und Pearson verlieren kurzzeitig zweistellig an der Börse.

Immer mehr Schulbuchverlage bekommen die Macht generativer KI-Chatbots wie ChatGPT wirtschaftlich zu spüren. Gewinne und Aktienkurse sinken. Betroffen ist beispielsweise Chegg, ein US-Bildungstechnologie-Unternehmen, das Online-Hausaufgabenhilfe und Lehrbücher anbietet. CEO Dan Rosensweig hat jetzt zugegeben, dass generative KI-Chatbots den Umsatz beeinträchtigen.

ChatGPT hat negative Auswirkungen auf den Umsatz

“Seit März haben wir einen deutlichen Anstieg des Interesses der Studenten an ChatGPT festgestellt. Wir glauben, dass das Auswirkungen auf unsere Wachstumsrate bei Neukunden hat”, so Rosensweig. Konkret hat das vor 18 Jahren gegründete Unternehmen einen Umsatzrückgang von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie einen Rückgang der Abonnenten um fünf Prozent gemeldet.

Absturz von Chegg um fast 50 Prozent

Das Eingeständnis schickte Schockwellen durch die Branche, ließ den Aktienkurs von Chegg um fast 50 Prozent abstürzen. Auch das in diesem Geschäftsbereits tätige britische Unternehmen Pearson verlor 15 Prozent. Rosensweig tröstete sich damit, dass die Hinwendung von Schülern und Studenten zu ChatGPT ein Ausrutscher ist und dass Kunden weiterhin den Produkten von Chegg vertrauen.

CheggMate als Alternative

Große Hoffnungen setzt Rosensweig in das eigene KI-gestützte Tool “CheggMate”, das auf Studenten zugeschnitten ist und auf GPT-4 basiert, der neuesten Version der Technologie, die von OpenAI entwickelt wurde und ChatGPT antreibt. Chegg war in der Vergangenheit mit den gleichen Vorwürfen konfrontiert, die an ChatGPT gerichtet waren und Schülern Möglichkeiten zum Schummeln boten, während der Pandemie, als Klausuren und Klassenarbeiten weitgehend online ohne Kontrolle durch Lehrer stattfanden.

Experten glauben, dass die Unternehmen am anfälligsten für KI sind, die wenig Spezialisierung benötigen, wie also beispielsweise Callcenter und Nachhilfedienste, wie sie von Chegg und anderen angeboten werden. “Vorerst werden die Nutzer nur sehr spezifische Arten von Aufgaben an generative KI auslagern”, so die tröstenden Worte von Vishal Gupta, außerordentlicher Professor an der USC Marshall School of Business.

(pi)

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