Krypto: Ethereum-Merge senkt Welt-Energieverbrauch um 0,2 Prozent

Der Ethereum-Merge wurde vergangene Woche durchgeführt. © Unsplash

Der hohe Energieverbrauch ist eine Konstante in der Kritik an Kryptowährungen wie Bitcoin oder an der Blockchain-Technologie allgemein. Die Kryptowährung Ethereum arbeitete deshalb seit längerem an einer technischen Lösung, die bei gleichbleibender Sicherheit den extrem hohen Energieverbrauch senkt. Diese Umstellung ist nun abgeschlossen und die während der Übergangszeit parallel gefahrenen zwei Ethereum-Varianten wurden nun im sogenannten “Merge” zusammengeführt.

Ethereum-Mitgründer und Web 3-Vordenker Vitalik Buterin schrieb auf Twitter am 15. September “And we finalized!”. Gleichzeitig twitterte er, dass dieser Merge den weltweiten Energiekonsum um 0,2 Prozent senken wird. In diesem Tweet zitierte er den Ethereum-Forscher Justin Drake.

Gleichzeitig fiel Ethereum (ETH) nach dem Merge, was in Insiderkreisen als Nebeneffekt kurzfristiger Spekulationsgewinne gewertet wird: Eine Reihe von Investoren hatten einige Zeit vor dem Merge ETH gekauft – man spricht von ca. 2 Milliarden US-Dollar allein im September 2022 – und den inzwischen entstandenen Zugewinn kurzfristig wieder liquidiert. Es wird mit einem kurzfristigen Zwischentief gerechnet, oder alternativ mit einer Möglichkeit, kurzfristig zu einem günstigen Kurs einzusteigen. Aufgrund der stark verbesserten Energiebilanz von ETH wird bereits kurzfristig mit steigenden Kursen gerechnet.

ETH machte in der Kryptoszene dieser Tage auch noch anderweitig Schlagzeilen: Vitalik Buterin tauchte (aus Sicherheitsgründen) überraschend beim Kyiv Tech Summit am 9. September auf. Der gebürtige Russe Buterin, der auch schon 2017 mit Vladimir Putin Möglichkeiten für den Einsatz von Ethereum diskutierte, unterstützt derzeit die Ukraine, berichtet das Magazin CoinDesk.

Verschiedene kleinere Kryptowährungen, die das Protokoll von ETH nutzten, etwa Polygon, wurden lange Zeit als “Ethereum-Killer” bezeichnet, weil sie viel leichtgewichtigere (im Sinne von Energieverbrauch und benötigter Rechnerleistung) Protokolle fuhren, wohl aber auf ETH aufsetzten. Beim Kyiv Tech Summit vergangene Woche sagte Polygon Mitgründer Sandeep Naiwal: “Der Begriff Ethereum-Killer ist hinfällig.”

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