Eine Studie zeigt, dass New Work die Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und Exportchancen in Österreich steigern kann. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und neue Technologien fördern effizienteres Arbeiten und ermöglichen es mehr Menschen, am Arbeitsmarkt teilzunehmen.
New Work hat das Potential in den kommenden Jahren ökonomische Effekte und wichtige Impulse für die heimische Wirtschaft auszulösen, das zeigt die von JW-Bundesvorsitzender Bettina Dorfer-Pauschenwein und EcoAustria Direktorin Monika Köppl-Turyna präsentierte New Work-Studie.
New Work ermöglicht laut der Studie ein effizienteres „Matching“ zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Arbeitszeit bestehender Arbeitskräfte wird produktiver. Personen, die dem Arbeitsmarkt wegen Betreuungspflichten bislang nicht zur Verfügung standen, können mobilisiert werden. „Insgesamt besteht mit New Work die Aussicht auf eine Steigerung der betrieblichen und systemischen Wettbewerbsfähigkeit, höhere Beschäftigung, bessere Exportchancen und eine erleichterte Einbindung österreichischer Unternehmen in internationale Wertschöpfungsketten“, so Köppl-Turyna.
Junge fordern bessere Vereinbarkeit und mehr Flexibilität
Für viele junge Betriebe in Österreich sind New Work-Lösungen bereits Realität. 45 Prozent geben im aktuellen JW-Konjunkturbarometer entsprechende Änderungen in den vergangenen drei Jahren zu Protokoll. Für die Hälfte der Unternehmen ist New Work im eigenen Unternehmen anwendbar. Die wichtigsten Handlungsfelder sind flexible anstatt weniger Arbeitszeiten (44 Prozent), Homeoffice (34 Prozent) und neue technologische Tools (32 Prozent). Österreichs Jungunternehmer erwarten sich von der Politik rund um New Work neben einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf (49 Prozent) auch eine weitere Arbeitszeitflexibilisierung (37 Prozent).
„New Work heißt nicht weniger, sondern flexibler arbeiten. New Work ist für uns kein Modethema, sondern ein Ansatz, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe durch mehr Flexibilität und neue Technologien nachhaltig zu stärken“, so JW-Bundesvorsitzende Bettina Dorfer-Pauschenwein. Dafür brauche es einen modernen und flexiblen rechtlichen Rahmen, aber sicher keine Retro-Überregulierung, so die JW-Bundesvorsitzende.
Digitale Nomaden: Entlastung und Flexibilität
Dass es rund um New Work positive Anreize braucht, unterstreicht auch das EcoAustria-Studienergebnis zum New Work-Thema „digitale Nomaden“. Von etwa 4,3 Millionen Erwerbstätigen in Österreich könnten knapp 1,7 Millionen ihre berufliche Tätigkeit auch in Form von IKT-basierter Fernarbeit von jedem beliebigen Ort der Welt aus fortführen.
„Wenn nur 5 Prozent jener Erwerbstätigen auswandern würden, um als digitale Nomaden zu arbeiten, weil sie etwa in anderen Ländern weniger Steuern bezahlen und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen vorfinden, könnten dem österreichischen Budget jährlich fast 500 Millionen Euro an Lohnsteuer entgehen“, erklärt Köppl-Turyna. Umgekehrt kann Österreich als Standort gezielt an Attraktivität für digitale Nomaden gewinnen. Dorfer-Pauschenwein: „Auch beim Thema New Work zeigt sich, dass ein zukunftsfitter Wirtschafts- und Arbeitsstandort auf Entlastung und Flexibilität statt auf neue Steuern und Überregulierung setzen muss.“
(pi)