Unternehmenskonkurse auf Rekordhoch

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Die Unternehmenskonkurse in Österreich befinden sich momentan auf einem Rekordniveau. Ein Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal wurde verzeichnet. Grund dafür sei unter anderem die Corona-Krise.

Die Zahl der österreichischen Unternehmenskonkurse stieg im dritten Quartal 2023 auf einen rekordhohen Wert an. Insgesamt musste über 731 protokollierte Unternehmen ein Insolvenzverfahren eröffnet werden. Dies entspricht einem Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Von Januar bis September kam es zu 2.015 Konkursen gegenüber 1.692 Fällen im Vorjahr.

Zunahme der Konkurse vor allem in der Immobilienbranche

Die Betrachtung nach Branchen zeigt, dass insbesondere in der Immobilienbranche (plus 112 Prozent), bei den persönlichen Dienstleistungen (plus 103 Prozent) und in der Gastronomie (plus 45 Prozent) die Zahl der Unternehmenskonkurse massiv zugenommen hat. Während die Konkurse deutlich zunahmen, schienen österreichische Unternehmer zunehmend weniger Lust auf eine Firmengründung zu haben. Mit 15.242 neuen protokollierten Eintragungen ins Firmenbuch nahmen diese gegenüber der Vorjahresperiode um zwölf Prozent ab.

Die Vermutung liegt nahe, dass nach der durch den Staat finanzierten Untersterblichkeit von Unternehmen während der Corona-Krise jetzt die Insolvenzen von Zombie-Firmen, welche nur durch Hilfsmaßnahmen am Leben gehalten wurden, zu einer Konkurswelle führen.

10 Prozent mehr Konkurse in Wien als im Vorjahr

Die meisten Konkurse von protokollierten Unternehmen fanden in Wien statt. Hier mussten in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 939 Betriebe wegen ihrer Zahlungsunfähigkeit in ein Konkursverfahren gehen. Dies ist eine Zunahme um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Niederösterreich kam es zu 303 Fällen, was einem Plus von 29 Prozent entspricht. 202 Fälle waren es in Oberösterreich (plus 27 Prozent), in der Steiermark kam es zu 196 Konkursen (plus 29 Prozent) und in Kärnten waren es 117 Fälle (plus 121 Prozent). In Tirol gab es 89 Fälle (plus 5 Prozent), in Salzburg waren es 84 Fälle (plus17 Prozent) und im Burgenland kam es zu 51 Konkursen (plus 4 Prozent). Am wenigsten Unternehmensinsolvenzen gab es in Vorarlberg, mit einem Total von 34 Fällen nahm deren Anzahl um acht Prozent ab.

Rückgang der Neueintragungen

Die Zahl der neuen Protokollierungen von Unternehmensgründungen in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres nahm gegenüber dem Vorjahr deutlich ab. Insgesamt kam es zu 15.242 Neueintragungen in das Firmenbuch, was einem Rückgang von zwölf Prozent entspricht.

Die Gründungen von protokollierten Unternehmen nahmen von Januar bis September 2023 um 12 Prozent ab. Am stärksten war der Rückgang in der Immobilienbranche (minus 38 Prozent), gefolgt von den Dienstleistern (minus 32 Prozent) und der Finanzbranche (minus 13 Prozent). Währenddessen stiegen bei den persönlichen Dienstleistungen die Gründungen um ganze 132 Prozent an.

(pi)

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