Solar-Sattelschlepper reduziert Diesel-Verbrauch um 20 Prozent

© Pexels

Ein neuer Sattelschlepper mit 100 Quadratmetern Solarzellen auf dem Auflieger bietet bis zu 5.000 kostenlose Extrakilometer pro Jahr und reduziert den Dieselverbrauch um 10 Prozent. In sonnenreichen Regionen sind sogar 10.000 Kilometer und 20 Prozent Einsparung möglich.

5.000 kostenlose Extrakilometer pro Jahr bietet der Prototyp eines Sattelschleppers, den das zu Volkswagen gehörende schwedische Unternehmen Scania Södertäljie gebaut hat. In sonnenreichen Regionen sollen es sogar 10.000 Kilometer sein. Die zusätzlichen Kilometer kommen vom Dach des Aufliegers. Dort sind 100 Quadratmeter Solarzellen montiert, die besonders leicht und effektiv sind. Hergestellt hat sie Midsummer, und zwar mit 90 Prozent weniger CO2-Emissionen als in anderen Ländern üblich, betont das Unternehmen.

Spektrum des Sonnenlichts wird in elektrische Energie umgewandelt

Die Stromerzeuger auf dem Dach weisen noch eine Besonderheit auf. Es handelt sich um Tandemzellen, also zwei übereinander liegende Photovoltaikelemente. Obenauf befindet sich eine Perowskitzelle, die ein bestimmtes Spektrum des Sonnenlichts in elektrische Energie umwandelt. Sie ist für einen Teil des Spektrums durchsichtig, sodass die darunter liegende Zelle noch genügend Licht bekommt, um ebenfalls Strom zu erzeugen. So wird die Energie der Sonne optimal genutzt.

In Schweden 8.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr

Die Zellen haben eine Spitzenleistung von 13,2 Kilowatt. In Schweden sollen sie trotz der relativ geringen Sonneneinstrahlung pro Jahr 8.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. In sonnenreichen Ländern schaffen sie leicht das Doppelte. Die Batterien des Forschungsfahrzeugs haben eine Kapazität von 300 Kilowattstunden (kWh), davon 100 kWh auf dem Lkw und 200 kWh auf dem Auflieger. Der Hybrid-Lkw ist außerdem mit einem Dieselmotor ausgestattet. Die Gesamtleistung liegt bei stolzen 560 PS.

In Sonnenreichen Ländern werden 20 Prozent Diesel reduziert

Die Solarzellen reduzieren den Verbrauch an Diesel-Treibstoff um fünf bis zehn Prozent, glaubt Midsummers-CEO Sven Lindström. In sonnenreichen Ländern sind es sogar 20 Prozent. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass der Lkw auch Strom produziert, wenn er im Freien steht und die Bordbatterien aufgeladen werden. “Nie zuvor wurden Solarpaneele so stark zur Energieerzeugung für den Antriebsstrang eines Lkw eingesetzt wie in unserem Fahrzeug”, so Stas Krupenia, Leiter des Forschungsbüros bei Scania. Der Hybrid-Sattelschlepper wird derzeit im Alltagsbetrieb getestet. Dafür ist das Speditionsunternehmen Maskin & Truck zuständig.

(pi)

Upcoming events