Der Großteil der Führungskräfte in der Versicherungsbranche in Österreich sehen in einer akademischen Ausbildung schnellere Aufstiegschancen für Mitarbeitende und betrachten sie als Grundlage für Führungspositionen. Zudem wird die höhere Kompetenzzuschreibung durch eine akademische Ausbildung von 63 Prozent der Versicherungsmakler als wesentlicher Vorteil gesehen.
Rund 80 Prozent der Entscheider in der Versicherungsbranche sind der Ansicht, dass Mitarbeitende durch eine akademische Ausbildung schnellere Aufstiegschancen erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von Personalverantwortlichen und Führungskräften aus der Versicherungsbranche in Österreich, die von der FHWien der WKW in Auftrag gegeben wurde. Für rund 70 Prozent der Unternehmen stellt dieser Bildungsweg die Basis für eine Führungsposition dar.
Laut Einschätzung der Experten des Hochschullehrgangs Versicherungsmanagement der FHWien der WKW ist das Wissen in der breiten Bevölkerung rund um die Themen Versicherung und Vorsorge gering. Eine fundierte Beratung durch Fachleute kann die österreichischen Haushalte unterstützen, nachhaltige finanzielle Entscheidungen zu treffen. Das Marktforschungsinstitut Telemark Marketing wurde von der FHWien der WKW beauftragt, eine repräsentative Befragung durchzuführen, um den Bedarf an einer akademischen Ausbildung im Versicherungsbereich sowie den Nutzen für deren Absolventen zu erheben. Dazu wurden HR-Leiter aus 23 Versicherungsunternehmen sowie 127 Geschäftsleiter und Schulungsverantwortliche aus Versicherungsmaklerunternehmen und Agenturen nach ihren Erfahrungen und Sichtweisen befragt.
Wenig Versicherungswissen in der Bevölkerung
Die Befragten beurteilen das Wissen in der breiten Bevölkerung rund um die Themen Versicherung und Vorsorge als genügend oder nicht genügend. Nur 6 Prozent sind der Meinung, dass die Österreicher über ein gutes einschlägiges Wissen verfügen. „Die Vertreter der Versicherungsbranche stimmten fast einheitlich der Aussage zu, dass aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben, Richtlinien und Verordnungen die Komplexität zugenommen hat“, konkretisiert Katharina Rotter, Leiterin des Hochschullehrgangs Versicherungsmanagement der FHWien der WKW, die Ergebnisse.
Akademische Ausbildung für 87 Prozent wichtig
Die Versicherungsbranche betrachtet eine akademische Ausbildung für zukünftige Mitarbeitende mehrheitlich als wichtig oder sehr wichtig. „Insbesondere die Personalverantwortlichen österreichischer Versicherungsunternehmen sehen zu 87 Prozent eine akademische Ausbildung zumindest als wichtig an“, erklärt Robert Sobotka, Studienautor und Geschäftsführer von Telemark Marketing. „Konkret ist für 57 Prozent der HR-Verantwortlichen eine akademische Ausbildung, wenn sie an die Zukunft der Versicherungsbranche denken, wichtig und für weitere 30 Prozent sogar sehr wichtig“, so Sobotka weiter.
Mehrwert einer akademischen Ausbildung
Rund 60 Prozent der VertreterInnen von Versicherungsunternehmen sowie -vermittlern sehen als Vorteil einer akademischen Ausbildung – im Vergleich zu einer „klassischen“, wie etwa eine Maklerprüfung oder unternehmensinterne Schulungsprogramme – die Aufwertung des Berufsbildes. Für 63 Prozent der Vertreter von Maklerunternehmen oder Agenturen liegt der Mehrwert einer akademischen Ausbildung in einer höheren Kompetenzzuschreibung und besseren Akzeptanz bei Kunden.
Schnellere Aufstiegschancen und zusätzliche Benefits
93 Prozent aller Befragten gaben an, dass man durch Abschluss einer akademischen Ausbildung von Benefits, wie etwa flexiblen Arbeitszeiten oder Firmenwagen, profitieren kann. 78 Prozent der Entscheider in der Versicherungsbranche sind der Meinung, dass durch so eine Ausbildung Kandidaten schneller Aufstiegschancen erhalten, für 70 Prozent stellt diese die Basis für eine Führungsposition dar und 67 Prozent stimmten der Aussage zu, dass sich mit dem Abschluss das Gehalt automatisch erhöht.
Hilfreich für Führungspositionen
Mehr als 60 Prozent der Befragten gaben an, dass eine akademische Ausbildung für mittlere und höhere Führungspositionen hilfreich ist. „Bei Versicherungsunternehmen lag der Wert bei 67 Prozent. Das liegt sicherlich auch an der Unternehmensgröße. Für 19 Prozent der Befragten, die bei diesen Unternehmen arbeiten, ist so eine fundierte Ausbildung auch für Rechtsabteilungen hilfreich“, zitiert Rotter aus den Erkenntnissen der Erhebung.
Auf die Frage, welche Themen und Inhalte unbedingt in einem Hochschullehrgang für die Versicherungsbranche behandelt werden sollten, wurden mehrheitlich Rechts-, Versicherungs- und Betriebswirtschaftsthemen genannt. So lag eine Zustimmung von rund 80 Prozent bei Bereichen wie Rechtskunde, versicherungsrechtliche Vertiefung sowie Vertiefung in den Bereichen Personen-, Sach- und Haftpflichtversicherung. Darüber hinaus gaben mehr als 70 Prozent an, dass betriebswirtschaftliche Grundlagen, wie etwa Unternehmensführung, wichtige Themenbereiche sind.
(pi)