Nach einer Phase positiver Trends in den vergangenen Monaten verschlechtern sich die Konjunkturaussichten für Deutschland erneut, mit einer prognostizierten Wachstumsrate von lediglich 0,1 Prozent für 2024. Insbesondere im dritten Quartal steigt das Risiko einer Rezession, bedingt durch eine schwache Auftragslage und rückläufige Produktionszahlen im produzierenden Gewerbe.
Nach mehreren Monaten mit positiver Tendenz trüben sich die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland laut dem Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung(IMK) der Hans-Böckler-Stiftung wieder ein. In seiner aktuellen Konjunkturprognose rechnet das IMK für 2024 mit minimalem Wachstum von 0,1 Prozent.
Neue Handleskonflikte
“Neue Handelskonflikte können als Bremsklotz für die exportorientierte deutsche Industrie wirken. Bleiben größere Investitionsimpulse – wie derzeit absehbar – weiter aus, dürfte es allein der private Verbrauch sein, der allmählich an Fahrt gewinnt. Das dürfte gesamtwirtschaftlich bis in den Herbst hinein aber nur für ein maues Wachstum reichen”, so IMK-Experte Thomas Theobald.
Die Zahlen stützen diese Prognose. Für das dritte Quartal von Juli bis Ende September weist der Indikator eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 44,4 Prozent aus. Zum Vergleich: Anfang Juni betrug sie für die folgenden drei Monate noch 39,5 Prozent. Auch die statistische Streuung im Indikator, in der sich die Verunsicherung der Wirtschaftsakteure ausdrückt, hat sich leicht erhöht.
Rezessionsgefahr
Trotz der Eintrübung zeigt der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator wie in den drei Vormonaten “gelb-rot”, was eine erhöhte konjunkturelle Unsicherheit signalisiert, aber keine akute Rezessionsgefahr. Zwischen Juni 2023 und März 2024 hatte die Konjunkturampel noch durchgängig auf “rot” gestanden. Das gestiegene Rezessionsrisiko kommt von der schwachen Auftragslage und Produktion im Produzierenden beziehungsweise Verarbeitenden Gewerbe.
(pi=