Die Konjunkturerwartungen zeigen im Mai eine Verschlechterung. Besonders betroffen ist der Einzelhandelindex und der Index der unternehmerischen Erwartungen der Gesamtwirtschaft.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im Mai eine Verschlechterung der Konjunkturbeurteilungen der österreichischen Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 4,9 Punkten (saisonbereinigt) 6,1 Punkte unter dem Wert des Vormonats (11,0 Punkte).
Zu diesem Rückgang trugen insbesondere die Konjunkturerwartungen bei, die sich über die Branchen hinweg deutlich eintrübten, während die Lageindikatoren trotz Rückgängen weiterhin für die meisten Branchen mit Ausnahme der Sachgütererzeugung noch ein durchschnittliches Konjunkturumfeld zeichnen.
Die Kreditnachfrage der Unternehmen ging im Mai zurück. Die Unternehmen schätzen die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe im Frühjahr mehrheitlich restriktiv ein.
Größter Indexrückgang im Einzelhandel
Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen ging im Mai zurück (–3,0 Punkte) und notierte mit 9,7 Punkten etwas niedriger im positiven Bereich. In der konjunkturell besonders reagiblen Sachgütererzeugung verlor der Lageindex 2,2 Punkte gegenüber dem Vormonat und lag mit –3,3 Punkten wieder deutlicher unter der Nulllinie.
Der Lageindex in der Bauwirtschaft gewann 1,2 Punkte und notierte mit 16,2 Punkten weiter im positiven Bereich. In den Dienstleistungsbereichen verlor der Index zwar 3,5 Punkte gegenüber dem Vormonat, signalisiert mit einem Wert von 17,6 Punkten jedoch positive Konjunktureinschätzungen. Im Einzelhandel sank der Lageindex um 6,3 Punkte und notierte mit 2,1 Punkten nur noch knapp im positiven Bereich.
Index der unternehmerischen Erwartungen der Gesamtwirtschaft nur mehr knapp über der Nulllinie
Der Index der unternehmerischen Erwartungen der Gesamtwirtschaft verlor im Mai 9,1 Punkte und notierte mit 0,2 Punkten nur mehr an der Nulllinie, welche negative von positiven Konjunkturerwartungen trennt. Im Einzelhandel sank der Erwartungsindex um 8,4 Punkte und notierte mit –20,6 Punkten tief im skeptischen Bereich.
In den Dienstleistungsbranchen verlor der Erwartungsindex 10,5 Punkte, notierte mit 6,2 Punkten aber weiter im positiven Bereich. In der Bauwirtschaft sank der Erwartungsindex um 8,0 Punkte, blieb jedoch mit 8,1 Punkten nach wie vor im positiven Bereich. Dieser Rückgang ist zum Teil auf die rückläufigen Baupreiserwartungen zurückzuführen. In der Sachgütererzeugung zeigte sich beim Erwartungsindex ein deutlicher Rückgang (–7,4 Punkte). Der Index notierte mit –5,5 Punkten wieder deutlicher unter der Nulllinie, die positive von skeptischen Erwartungen trennt.
(pi)
