KI am Arbeitsmarkt kann Wertschöpfung steigern

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Der Einsatz von KI in Österreich kann die Wertschöpfung um 18 Prozent steigern, indem 2,24 Milliarden zusätzliche Arbeitsstunden produktiv genutzt werden. Dafür sind eine bessere Regulierung, klare Zuständigkeiten und die Förderung digitaler Kompetenzen notwendig, da derzeit nur 11 Prozent der Unternehmen KI nutzen.

Der breite Einsatz von KI-Technologien in Österreich kann zu einer Wertschöpfungssteigerung von 18 Prozent führen. Denn durch den Einsatz von KI kann ein zusätzliches Leitungsvolumen im Umfang von 2,24 Milliarden Arbeitsstunden generiert und produktiv genutzt werden. Dies entspricht der gesamten jährlichen Arbeitszeit von Wien und der Steiermark zusammen. Heute wurden die Ergebnisse einer neuen von Microsoft und Accenture beauftragten Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica von der Internetoffensive Österreich, Microsoft Österreich und Economica präsentiert. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ergibt sich ein enormes Potential zur Steigerung der Produktivität und Wertschöpfung. 

Um dieses Potential auszuschöpfen, gibt es noch einiges zu tun: aktuelle Erhebungen zeigen auf, dass KI derzeit nur von 11 Prozent der Unternehmen in Österreich genutzt wird. Und zwei Drittel der heimischen Unternehmen weisen lediglich einen geringen Digitalisierungsgrad auf.

Rahmenbedingungen und Förderung von Digital Skills

Die Internetoffensive sieht drei Punkte als maßgeblich an, um Österreichs Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten. Es ist zum ersten erforderlich, rechtzeitig die entsprechenden Rahmenbedingungen für eine umfassende Digitalisierung zu schaffen. Dafür braucht es einerseits eine technologiefreundliche Regulierung, die sich auf die Chancen und Potenziale konzentriert und diese aktiv fördert. Österreichs Engagement bereits auf EU-Ebene ist hier ein wichtiger Hebel. Im Vordergrund muss immer stehen, die besten Voraussetzungen für Investitionssicherheit und einen starken Industriestandort zu schaffen. Gold-Plating darf hier keine Anwendung finden. 

„Weiters ist eine einheitliche Governance-Struktur unerlässlich, um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Es braucht klare Zuständigkeiten, eine ‚Digital First‘-Policy und eine koordinierte Herangehensweise über die Ministerien hinweg als erste Schritte dazu. Digitalisierung muss politische Chefsache sein“, so Patricia Neumann, Präsidentin der Interessenvertretung Internetoffensive Österreich und Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich. „Und als dritter maßgeblicher Punkt ist es wichtig, in allen Bereichen die Digital Skills zu fördern. Da am Einsatz von KI am Arbeitsmarkt kein Weg vorbeiführen wird, braucht es eine rasche Anpassung des (Aus-)Bildungssystems. Es muss mehr verpflichtende Digitale Unterrichtsfächer über die gesamte Schullaufbahn hinweg geben, um die zukünftigen Arbeitskräfte gut vorzubereiten.“ 

KI als Lösung für die verschiedensten Problemfelder

Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich, betont: „Während Österreich vor wirtschaftlichen Herausforderungen steht, zeigt sich das Potential von KI als wesentlicher Treiber für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Unsere Unternehmen müssen um internationalen Wettbewerb mithalten, und die Politik ist gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es gibt noch viel zu tun, um die Chancen der Künstlichen Intelligenz voll auszuschöpfen.“ 

Das höchste Potential sieht die Studie in Bereichen, die derzeit nur wenig KI-Lösungen anwenden. Dazu gehören Berufe mit hohem administrativem Anteil: Computerbasierte Berufe sowie Bürokräfte und verwandte Berufe können besonders profitieren. Auch Führungskräfte, die bereits eine hohe Wertschöpfung aufweisen, können durch KI unterstützt werden und die freigewordene Arbeitszeit produktiv in anderen Bereichen einsetzen. Auch angesichts des demografischen Wandels in Österreich bietet die Nutzung von KI eine wichtige Lösungsoption.

(pi)

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