Die interdisziplinär besetzte Jury gliederte die Siegerprojekte in folgende Kategorien: Gewerbe, Altbau, Wohnen, Spezialimmobilien sowie Hotel und Serviced Apartments. Der Präsident der FIABCI Austria lobte mit dem österreichischen Verband für Immobilienwirtschaft die Preise im Rahmen eines Galaabends aus.
In einer aufwändigen Jurysitzung wurden zunächst die 15 Finalisten aus den rund 45 eingereichten österreichischen Immobilienprojekten gewählt. Die schwierigste Entscheidung für die Jury war es allerdings, sich für jeweils einen Gewinner pro Kategorie zu entscheiden: „Jedes einzelne der fünfzehn Projekte, die es ins Finale geschafft haben, steht für österreichischen Innovationsgeist“, betont Hannes Horvath, Jury-Vorsitzender des FIABCI Prix d’Excellence Austria. „Sie alle haben Gebäude geschaffen, die den Menschen und nicht nur die Technik in den Mittelpunkt stellen und dabei trotzdem vorbildlich Aspekte der Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und zukunftsweisender Technologien realisierten.“
Genau dieser Innovationsgeist ist auch der Grund, warum IMMOunited den Prix in diesem Jahr wieder als Hauptsponsor unterstützt: „Wir sehen, wie innovativ die Siegerprojekte in Sachen Digitalisierung denken und wie sie durch den geschickten Einsatz von Technologien das Leben der Bewohner und Nutzer nachhaltig bereichern. Der Prix trägt durch die Auszeichnung eben jener Projekte zur Markttransparenz bei und stellt so die Weichen für weitere Innovationen und nachhaltige Weiterentwicklung“, so Andreas Millonig, COO von IMMOunited.
Wirtschaftskrise als Chance für ressourcenschonende Innovationen
„Die ausgezeichneten Projekte zeigen, dass nachhaltiges Denken und die Investition in erneuerbare Energien in der heimischen Immobilienbranche mehr und mehr Einzug nehmen“, bestätigt Matthias Gass, Präsident der FIABCI Austria, die gemeinsam mit dem Österreichischen Verband für Immobilienwirtschaft den Preis auslobt: „Die Inflation und die aktuelle Wirtschaftskrise sind eine Chance, neue und ressourcenschonende Innovationen voranzubringen. Der behutsame Umgang mit Bestandssubstanzen des Siegerprojektes in der Kategorie Altbau ist ein tolles Beispiel dafür. Auch, dass es wieder Projekte ins Finale geschafft haben, die Systeme einsetzen, um Energie effizient zu nutzen und die auf eine lange Lebensdauer angelegt sind, ist ein wichtiger Beitrag zum ressourcenschonenden Bauen im freien Spiel der Kräfte. Hier haben Projekte, die das Thema Energienutzung schon bei Projektbeginn, nachhaltig gedacht haben, die Nase vorn.“
Alle Siegerprojekte zeigen außerdem, dass trotz aktueller Herausforderungen und Hindernisse, durchdachte Projekte mit klarem Blick auf die Zukunft entstehen können, sagt ÖVI-Bauträgersprecher Klaus Wolfinger: „Der Begriff Nachhaltigkeit umfasst eine große Breite an Aspekten, die in einem Immobilienprojekt in Form konkreter Qualitäten Niederschlag finden sollten. Vehemente Treiber für die Faktoren Energieeffizienz und klimasensible Planung sind der Green Deal der EU, die EU-Taxonomie-Verordnung und eine sehr breite Erwartungshaltung der Bevölkerung, die nun durch die Energiekrise nochmals verstärkt wurde. In der interdisziplinären Jury des FIABCI-Prix werden die Nachhaltigkeits-faktoren aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert und bewertet – auch Baukultur und der gesellschaftliche Mehrwert zählen dazu. Die Finalisten und Siegerprojekte des FIABCI Prix 2022 zeigen innovative Lösungen für wesentliche Zukunftsfragen auf und leisten damit wichtige Beiträge für den weiteren Diskurs.“
Die Gewinner des FIABCI Prix d’Excellence Austria 2022:
Kategorie Gewerbe: Atelierhaus C21 in 1100 Wien
Auf einer schmalen Restfläche im Sonnwendviertel wurde ein nutzungsoffenes Gebäude errichtet, das aus Atelier-Einheiten mit teils 5,70 m Raumhöhe besteht, die sich individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen anpassen. Die Jury begründet ihre Entscheidung: „Ein wesentlicher Aspekt von Nachhaltigkeit ist sinnvoller Ressourceneinsatz, welcher hier aufgrund von Qualitäten und Flexibilität durch eine lange Bestandsdauer gegeben sein wird. Schier unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten, attraktive Gemeinschaftsräume und -flächen, der unprätentiöse Freiraum und klimaschonende Energieversorgung sorgen für das Wohlbefinden der einzelnen Nutzerinnen und Nutzer und der Gemeinschaft.“ Unterstützt wurde die Kategorie Gewerbe von Sponsor NIBRA Aufzugbau.
Kategorie Altbau: Favorite Spring in 1100 Wien
„Maßgeblich für die Prämierung war vor allem die Relevanz dieser Pionierleistung für jene Themen, die uns angesichts der Endlichkeit der Ressourcen besonders fordern: die Dekarbonisierung und das Weiterbauen der Bestandsstadt“, so die Jurybegründung. „Indem das Projekt unter extrem komplexen rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in positiver Weise Grenzen auslotet und letztlich ein so überzeugendes Resultat zustande bringt, leistet es einen sehr wertvollen Beitrag für den Diskurs einiger der aktuell brennendsten Fragen der Stadtentwicklung.“ Unterstützt wurde die Kategorie Altbau von Sponsor SIMACEK.
Kategorie Wohnen: Kiubo in 8020 Graz
Mit dem Wohnprojekt Kiubo wurde ein herausragender Prototyp für Flexibilität und Anpassungsfähigkeit geschaffen, der einen wertvollen Beitrag in der Debatte über Wohnen und Arbeiten der Zukunft darstellt. Die Jury dazu: „Für diese Leistung gebührt den Projektentwicklern großer Respekt, ebenso ist der Mut zu honorieren, eine gute Idee auch tatsächlich in einem experimentellen Projekt umzusetzen und daraus zukunftweisende Learnings für sich selbst und auch für andere zu generieren.“
Kategorie Hotel und Serviced Apartments: Prater Glacis BT-B (Superbude & Zoku) in 1020 Wien
„Eine Standardaufgabe neugierig und neu zu denken, weit über die bloße Immobilienerrichtung hinaus, hat Vorbildwirkung“, so die Jury über den Gewinner der Kategorie Hotel und Serviced Apartments. „Mit hohem Engagement kommt das Gebäude neuen Bedürfnissen mit vielfältigen Angeboten, Flexibilität und Design entgegen. Das Prater Glacis bietet eine erfrischende Antwort auf die Anforderungen des Standorts, der schon länger auf wesentliche Impulse für die Belebung und Durchmischung zu warten hatte. Ein global vernetztes Objekt, das seinen Kunden gleichzeitig das Gefühl von einem »Zuhause« in Wien vermittelt.“ Unterstützt wurde die Kategorie Hotel von Sponsor EY.
Kategorie Spezialimmobilien: Future Art Lab in 1030 Wien
Das Future Art Lab am Campus der mdw vereint unter seinem Dach nicht nur Forschung und Lehre, sondern dient auch als öffentliche Aufführungsstätte und schafft damit eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Ausbildung und der Öffentlichkeit. Die Jury dazu: „Diese bedeutende gesellschaftliche Aufgabe im Rahmen eines komplexen Bauprojekts so qualitätsvoll umzusetzen, verdient besondere Würdigung. Mit dem Angebot eines »Labors«, das die menschlichen Sinne direkt adressiert, wird dem Virtuellen in unserer immer mehr digitalisierten Welt ein erfrischender, wohltuender Kontrapunkt gesetzt.“ Unterstützt wurde die Kategorie Spezialimmobilien von Sponsor willhaben.
Alle Infos zu den Gewinnern, Finalisten und zum FIABCI Prix d’Excellence inklusive Bildmaterial finden Sie hier:https://www.fiabciprixaustria.at/preisverleihung