Boni für CEOs bleiben oftmals wirkungslos

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Boni für CEOs zeigen laut einer Analyse begrenzte Effektivität bei der Erreichung von Geschäftszielen. Eine aktuelle Studie empfiehlt eine Überprüfung und Neugestaltung von CEO-Vergütungspraktiken zur Verbesserung der Unternehmensleistung.

Finanzielle Anreize für CEOs helfen Unternehmen nur bedingt bei der Erreichung wichtiger Geschäftsziele. Und die Ausgabe von Aktienoptionen zur Motivation der Top-Manager verpufft in ihrer Wirkung vollends, wie eine Analyse von Forschern der Carnegie Mellon University(CMU) und der Seoul National University zeigt.

Keine Wirkung auf Rendite

“Bisher gab es keine systematische Überprüfung der Auswirkungen finanzieller Anreize auf CEOs. Daher hatten diejenigen, die Boni und Aktienoptionen verteilen, keine klaren Kriterien, die sie bei ihren Entscheidungen unterstützen könnten”, so SMU-Ökonomin Denise Rousseau. Die Forscher haben 20 empirische Studien über die Auswirkungen finanzieller Anreize für CEOs auf deren Leistung in tausenden börsennotierten Unternehmen überprüft. Sie analysierten außerdem drei Studien über den Zusammenhang zwischen finanziellen Anreizen von CEOs und den nachfolgenden Geschäftsergebnissen in Unternehmen auf der ganzen Welt, die meisten davon in den USA, Europa und Australien.

Ergebnis: Boni für CEOs hatten oft eine geringe prädiktive Wirkung auf die Rendite des folgenden Jahres, und keinerlei Einfluss auf andere Leistungskennzahlen, wie etwa den Markt-Buchwert oder die Aktienrendite des nächsten Jahres. Aktienoptionen für CEOs hatten gar keinen Einfluss auf die Kapitalrendite des folgenden Jahres oder auf marktbezogene Kennzahlen. Im Gegensatz dazu konnten weder Boni noch Aktienoptionen die marktbezogenen Kennzahlen der Unternehmen beeinflussen. Darüber hinaus hatten die finanziellen Anreize des CEO keinen Einfluss auf spätere Finanzanpassungen, heißt es.

Alternative Vereinbarungen

“Trotz des weitverbreiteten Einsatzes finanzieller Anreize für CEOs als Treiber für die Unternehmensleistung deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass es problematisch sein könnte, aktuelle CEO-Vergütungsvereinbarungen auf der Grundlage erwarteter Marktergebnisse zu rechtfertigen”, erklärt Byeong Jo Kim, Experte für öffentliches Management an der Seoul National University. “Wir raten zur Vorsicht hinsichtlich aktueller Praktiken und einer stärkeren Prüfung alternativer Vereinbarungen zur Verbesserung der Unternehmensleistung.”

(pi)

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