Aktienumsätze normalisieren sich wieder

Aktienumsätze stabilisieren sich wieder auf das Pre-Pandemie-Niveau. ©Pixabay

Die Aktienumsätze der Wiener Börse sind trotz der aufgekommen Bankenunsicherheiten im März wieder auf dem selben Level wie vor der Covid-19-Pandemie angelangt. Der Blick auf weitere Börsendebüts in die Zukunft ist positiv.

Trotz der im März aufgekommen Unsicherheiten im Bankensektor kennzeichnet sich das erste Quartal 2023 durch eine Markterholung aus. Die Aktienumsätze normalisierten sich mit 17,1 Milliarden Euro auf dem Niveau vor der Pandemie.

Seit März notiert die AUSTRIACARD HOLDINGS AG neu im Top-Segment prime market, das damit auf 41 Werte angewachsen ist. Die Wolford AG nutzte den Markt für eine Kapitalerhöhung (17,6 Mio EUR). Im Anleihenbereich blieben die Neulistings auf hohem Niveau, Green & Social-Bonds verzeichneten das stärkste Quartal seit Launch des Vienna ESG Segmentes im Mai 2022.

„Die veränderte Zinssituation sorgt für Lichtblicke im Bereich der Eigenkapitalfinanzierung. Der Börsengang wird wieder zunehmend attraktiver. Neben dem erfolgten Neuzugang der Austriacard Holdings ist für heuer mit dem Spin-Off der Telekom Austria bereits ein weiteres Listing im Top-Segment angekündigt,“ blickt Börse-Chef Christoph Boschan zuversichtlich in den weiteren Jahresverlauf. „Die Wiener Börse hat im ersten Quartal mit der Modernisierung des zentralen Datenfeeds ein wichtiges Infrastrukturprojekt abgeschlossen. Als gut diversifizierter Börsenanbieter stellen wir allen Kapitalmarkt-Teilnehmern optimale Infrastruktur und Services bereit.“

Aktienumsätze wieder über dem Niveau von 2019

Nach drei Jahren mit starken Sondereffekten pendelte sich der Aktienumsatz im 1. Quartal 2023 über dem Niveau von 2019 ein. Von Jänner bis März 2023 sorgten die Handelsteilnehmer bei Beteiligungswerten für ein Handelsvolumen in der Höhe von 17,1 Milliarden Euro (Q1 2022 24,5 Mrd. EUR). Der stärkste Handelstag war der 17. März (640 Mio. EUR), an einem durchschnittlichen Handelstag wurden 316 Mio. EUR umgesetzt. Für den Löwen-Anteil (87 Prozent) waren die internationalen Handelsmitglieder verantwortlich. Die umsatzstärksten österreichischen Aktien waren Erste Group Bank AG, OMV, voestalpine AG, BAWAG Group AG und Verbund AG.

Investments in Wertpapiere steigend

Das Aktienbarometer, eine aktuelle im Auftrag des Aktienforums, der Industriellenvereinigung und der Wiener Börse, bestätigt eine wachsende Aktionärszahl in Österreich. 19 Prozent investierten in Investmentfonds, 13 Prozent in Aktien und 6 Prozent in Anleihen. Weiters zeigt die Umfrage, dass eine Million Personen an einem Investment in Wertpapiere interessiert, wodurch das zukünftige Potenzial sichtbar wird.

ATX year-to-date erholt sich

Der heimische Aktienmarkt setzte 2023 zu einer Rallye an. Unsicherheiten rund um den Bankensektor kurbelten im März den Umsatz an und sorgten für einen zeitweiligen Rücksetzer in der Entwicklung des Nationalindex. Im Jahresverlauf gewann der ATX TR (inkl. Dividenden) 3,02 Prozent und hielt am 31. März 2023 bei 6.796,27 Punkten (ATX ohne Dividenden +2,66 Prozent, 3.209,44 Punkte). Bei einem Vergleich mit anderen Länder-Indizes ist auf den Schwerpunkt Banken und Rohstoffe in der ATX-Zusammensetzung zu achten.

Ein Blick auf den ATX Global Players offenbart die Stärke der österreichischen Weltmarktführer: Der Index legte year-to-date um 15,47 Prozent zu. Die stärksten Gewinner im prime market sind am Weltmarkt führend tätig: Lenzing AG (+26,83 Prozent), voestalpine AG (+26,23 Prozent), Semperit AG Holding (+25,13 Prozent), FACC AG (+23,99 Prozent), und Flughafen Wien AG (+22,10 Prozent). Alle in Wien notierten Unternehmen weisen per 31. März 2023 eine Marktkapitalisierung von 120,16 Milliarden Euro auf.

Wiener Börse als aktivster Bonds-Listing-Platz Europas

Im Bond-Bereich verzeichnete die Wiener Börse im ersten Quartal den stärksten Zulauf bei Nachhaltigkeitsanleihen seit Gründung des Vienna ESG Segmentes.
Dazu zählen zum Beispiel Pfandbriefe der UniCredit Bank Austria (750 Mio. EUR, 23-29), Hypo Vorarlberg Bank (500 Mio. EUR, 23-26), Erste Group Bank (750 Mio. EUR, 23-31), Volksbank (500 Mio. EUR, 23-27) und der Hypo Tirol Bank (300 Mio EUR., 23-28). Mit insgesamt 1.711 neuen bzw. 13.758 bestehenden Listings zum Quartalsende behauptet sich die Wiener Börse als aktivster Bonds-Listing-Platz Europas.

(pi)

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