Im vergangenen Jahr sind die weltweiten Verkaufszahlen bei Elektrofahrzeugen in die Höhe geschnellt. Die Sparte verzeichnete ein Plus von 50 Prozent bei den verkauften Fahrzeugen und hält nun bei einem weltweiten Marktanteil von 8 Prozent.
Stärkster Motor war China mit fast der Hälfte der insgesamt verkauften Elektroautos, gefolgt von Europa. In den USA haben sich die Absatzzahlen ebenfalls verdoppelt, die Stückzahlen bleiben allerdings auf einem niedrigen Niveau. Für die kommenden Jahre erwarten die Kreditversicherung Acredia und Allianz Trade auf Basis einer aktuellen Studie ein nachhaltiges globales Wachstum von 50 Prozent.
Wurden 2020 noch 15.972 PKWs mit E-Motor neu zugelassen, waren es 2021 bereits 33.366 PKWs. Das entspricht einem Marktanteil von 13,9 Prozent. Ob dieser Aufwärtstrend anhält, hängt wesentlich von der Akzeptanz der Nutzer und damit von der Infrastruktur ab.
„Bei der Ladeinfrastruktur gibt es in Europa noch viel Aufholbedarf“, stellt Acredia Vorständin Gudrun Meierschitz fest. „Sie ist eine wichtige Stellschraube, wenn es um die Akzeptanz von Elektromobilität geht.“ EU-weit gibt es derzeit rund 230.000 öffentlich zugängliche Ladestationen, weit weniger als das selbst gesetzte Ziel von über 1 Million Ladestationen bis 2025. In Österreich gab es mit Ende März 2022 bundesweit 14.500 öffentliche Ladepunkte, damit kommen auf jede Station rund 6 E-Autos.
Rohstoffmangel könnten bremsen
„Um den Wachstumsmotor am Laufen zu halten, ist es wichtig, weiter in Technologie und Infrastruktur zu investieren“, fordert Gudrun Meierschitz. „Elektromobilität ist ganz klar Haupttreiber der Energiewende. Entscheidend wird daher sein, ob die drohende Versorgungslücke von über 500.000 Tonnen Lithiumkarbonat, einer Schlüsselkomponente für Batterien, bis 2030 vermieden werden kann“, betont Meierschitz. Gleichzeitig spielen auch weiterhin gesetzliche Rahmenbedingungen eine zentrale Rolle, um den Aufbau der Ladeinfrastruktur und die Akzeptanz der Verbraucher zu beschleunigen.