Eine Umfrage von IV, Aktienforum und Wiener Börse zeigt, dass Altersvorsorge durch Aktien und Wertpapiere in der österreichischen Gesellschaft angekommen ist.
Im Rahmen einer Pressekonferenz mit Robert Ottel, Präsident des Aktienforums, Angelika Sommer-Hemetsberger, stv. Aufsichtsratsvorsitzende Wiener Börse AG und Meinungsforscher Peter Hajek wurden unter anderem Ergebnisse einer Studie präsentiert, die von der Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH im Auftrag des Aktienforums und der Wiener Börse durchgeführt worden war. Schwerpunkt lag dabei auf dem Umgang mit Wertpapieren und das Wissen über den Kapitalmarkt in Österreich. Es zeigte sich, dass das Interesse an Wertpapieren ist groß und steigend.
Jeder vierte Österreicher kümmert sich um die eigene Aktienvorsorge
„Aktienvorsorge ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, denn bereits jeder Vierte nimmt seine Altersvorsorge und Vermögensaufbau selbst in die Hand und besitzt Wertpapiere “, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer. Außerdem erklärt er: „Um die private Altersvorsorge zu einer Win-Win-Situation für Bürger und Unternehmer zu machen, braucht es die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen starken Kapitalmarkt.“
Bürger suchen nach Alternativen
Während mit fortschreitender Digitalisierung und steigender Inflation bereits zahlreiche Menschen nach Alternativen für einen nachhaltigen Vermögensaufbau gesucht haben, wird auf politischer Seite oft ideologisch und wenig faktenbasiert argumentiert. „Daher braucht es neben einer politischen Willenserklärung auch starke Anreize für die anlegenden Bürgerinnen und Bürger mit steuerlichen Begünstigungen, wie im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehen. Diese müssen rasch umgesetzt werden, um für mehr Menschen eine aktive Teilhabe am Kapitalmarkt attraktiver zu gestalten“, fordert Neumayer.
Österreich eines der Schlusslichter im internationalen Vergleich
Im internationale Vergleich wird deutlich, dass Österreich bei Anreizen für Kapitalerträge eines der Schlusslichter ist. Robert Ottel erklärt:„Die Geschichte, es handle sich bei Anreizen für den Kapitalmarkt lediglich um ein Elitenprogramm ist ein gern erzähltes ideologisches Märchen, jedoch faktisch nicht richtig. Bis zu einem Einkommen von 3.000 Euro haben mehr als 1,3 Mio. Menschen in Österreich Wertpapiere – das Thema ist also längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“
Bildung als Indiz für mehr Partizipation am Kapitalmarkt
„Die Erhebung zeigt: Mehr Bildung sorgt für mehr private Vorsorge. Finanz- und Wirtschaftswissen sind die Basis dafür, die eigenen Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Finanzwissen ist der Hebel, um den Wohlstand der Mittelschicht nachhaltig zu stärken“, hält Sommer-Hemetsberger fest. Darüber hinaus sollten auch positive Impulse des Kapitalmarktes für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen genutzt werden: „Privates Kapital schlummert allzu oft vor sich hin und könnte für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit: Innovationssicherung, alternde Gesellschaft und die grüne Transformation unserer Wirtschaft aktiviert werden“, so Sommer-Hemetsberger. (pi)