Women Work Index: Ungleichheit am Arbeitsplatz

Der Arbeitsplatz ist für Frauen noch immer von Ungleichheiten geprägt.©Pixabay

Der österreichische Arbeitsmarkt ist selbst im Jahr 2023 noch immer von Ungleichheit für Frauen geprägt. Österreich liegt im Women im internationalen Work Index auf Platz 26 und fällt dabei um zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr.

Geschlechterspezifische Unterschiede sind weltweit noch immer sehr stark zu verzeichnen. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des PwC Women in Work Index 2023 und des Global Empowerment Index. Österreich liegt derzeit am 26. Platz der 33 analysierten OOEC-Ländern. Die ersten Plätze werden von Luxemburg, Neuseeland und Slowenien belegt.

Gender Pay Gap im Jahr 2023

Ein prägnantes Beispiel für die Ungleichheiten am Arbeitsplatz ist der Gender Pay Gap. Wenn die Fortschritte bei der Gleichstellung der Frauen in Österreich so weitergehen wie bisher, werden bis zum Schließen der Lohnschere noch mindestens 50 Jahre vergehen. Da bedeutet, dass eine Anfang 20-jährige, die in die Berufswelt einsteigen möchte niemals das gleiche Gehalt wie ein Mann in der selben Position bekommen wird. Wenn die Löhne der Frau auf das der Männer angehoben werden würde, würden Arbeitnehmerinnen ein um 25 Prozent höheres Einkommen erhalten. Schweden ist momentan Spitzenreiter bezüglich der Frauenerwebsquote – das bedeutet, dass sich der österreichische BIP um neun Prozent erhöhen würde, wenn Österreich dieselbe Quote erreichen würde.

Ein großes Problem bei der Thematik des Gender Pay Gap ist die unbezahlte Kinderbetreuung, die im Normalfall von der Frau übernommen wird. Das hat eine verlangsamte Karriere sowie eine Verminderung der Karrierechancen zu Folge. Dem folgend hat die Frau ein niedrigeres Lebenseinkommen als der Mann.

Dies führt in weitere Folge zu einem Rückgang der weiblichen Vollzeit-Beschäftigungen. Diese Quote hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren um 2,4 Prozent vermindert und ist damit auf 64,4 Prozent gesunken. Hier werden ganz besonders die Konsequenzen der Corona-Pandemie sichtbar.

Väterkarenz

Zwar greifen mittlerweile auch einige Männer auf die Väterkarenz zurück, doch trotzdem ist die Frau bei der Kinderbetreuung und dem Fernbleiben von der Arbeit deutlich stärker vertreten. Traditionelle Rollenbilder, dass die Frau Kinder zeugt und der Mann arbeitet, sind bei dieser Thematik noch immer vorherrschend. Um dem entgegenzuwirken ist relevant, mehr Bewusstsein und Zustimmung zu schaffen. Eine wichtige Rolle spielen hier die Unternehmen, die den männlichen Beschäftigten mehr Akzeptanz und eine bessere Unterstützung bieten sollen. Wenn Männern intensivere Motivation sowie Anreize gegeben werden, würde das Frauen die Möglichkeit geben schneller zurück in ihre Arbeitswelt zu gelangen.

Global Empowerment Index

Der Empowerment Index zeigt ebenfalls deutliche geschlechterspezifische Unterschiede auf. Etwa 31 Prozent der männlichen Arbeitnehmer dürfen selbst entschieden, ob sie im Home office oder im Büro arbeiten, doch nur 23 Prozent der Frauen dürfen dies frei wählen.

Frauen haben laut derzeitigen Standpunkt im Vergleich zu Männern wenig Freiheiten darüber, wo und wann sie arbeiten. Aufgrund dessen ist es für Unternehmen heutzutage von großer Relevanz Flexibilität und Vielfalt bei beiden Geschlechtern zu fördern. Durch diese Faktoren kann ein Betrieb Innovation sowie Mitarbeiterbindung begünstigen.

Hier sind die Details zu den Studien zu finden: https://www.pwc.at/de/women-in-work

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