Wirtschaft unter Druck: Insolvenzen steigen weiter, Neugründungen brechen ein

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Die Zahl der Insolvenzen protokollierter Unternehmen in Österreich ist im ersten Quartal 2025 weiter gestiegen und erreicht mit 999 Fällen einen neuen Höchststand. Das entspricht einem Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorquartal. Besonders betroffen sind Tirol und Salzburg, während in Vorarlberg ein deutlicher Rückgang registriert wurde. Gleichzeitig ging die Zahl der Neugründungen österreichweit um neun Prozent zurück – ein weiteres Indiz für die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage.

Die Zahl der Insolvenzen von protokollierten Unternehmen in Österreich ist im ersten Quartal 2025 auf 999 Fälle angestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von vier Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie eine aktuelle Analyse von Dun & Bradstreet zeigt. Besonders betroffen sind Tirol und Salzburg, während Vorarlberg einen deutlichen Rückgang verzeichnete. Gleichzeitig gingen die Neugründungen von protokollierten Unternehmen österreichweit um neun Prozent zurück. 

Hohe Insolvenzzahlen: Eine anhaltende Herausforderung 

Die Insolvenzzahlen bleiben hoch. Die schwache Wirtschaftsleistung hat zu einer der ausgeprägtesten Schwächeperioden der vergangenen Jahrzehnte geführt. Liquiditätsprobleme und die schwierige Konjunkturlage belasten viele Unternehmen. Anzeichen für eine schnelle Trendwende sind nicht erkennbar, weshalb wirtschaftliche Stärkungsmaßnahmen dringend erforderlich sind. 

Regionale Unterschiede bei Insolvenzen 

Regional gibt es starke Unterschiede: Tirol verzeichnete mit 53 Fällen einen Anstieg der Insolvenzen um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, Salzburg mit 55 Fällen einen Zuwachs um 34 Prozent. In Wien wurden mit 466 Fällen die meisten Insolvenzen registriert, was einem Anstieg um neun Prozent entspricht. In Vorarlberg hingegen sank die Zahl der Insolvenzen deutlich um 33 Prozent auf 14 Fälle. Auch das Burgenland (-27 Prozent), Niederösterreich (-14 Prozent) und die Steiermark (-13 Prozent) verzeichneten Rückgänge. 

Branchenentwicklung: Holdings und Immobilien besonders betroffen 

Bei der Betrachtung der Branchen mit mindestens zehn Insolvenzfällen zeigt sich, dass besonders Holdings und Investitionsgesellschaften betroffen sind. Hier stieg die Zahl der Insolvenzen um 90 Prozent. Auch bei Immobilienmaklern und -verwaltungen (+45 Prozent), im Autogewerbe (+26 Prozent), im Landverkehr und in der Logistikbranche (+20 Prozent), im Handwerk (+16 Prozent) sowie bei Informatikdienstleistungen (+13 Prozent) kam es zu deutlichen Anstiegen. Das Gastgewerbe (-15 Prozent), der Einzelhandel (- 10 Prozent) und das Baugewerbe (-29 Prozent) zeigten wiederum Rückgänge.  

Rückgang bei den Neugründungen

Auch bei den Neugründungen von Unternehmen zeigt sich eine zurückhaltende Entwicklung (- 9 Prozent). Dies deutet auf eine geringe Gründungsbereitschaft angesichts des unattraktiven Marktumfeldes hin. Besonders stark war der Rückgang in Salzburg (-19 Prozent) und Tirol (-16 Prozent). In Oberösterreich (-12 Prozent) und im Burgenland (-10 Prozent) fielen die Rückgänge ebenfalls deutlich aus. Wien und die Steiermark verzeichneten einen Rückgang von jeweils neun Prozent. Moderater fiel die Abnahme in Niederösterreich (-6 Prozent) und Vorarlberg (-1 Prozent) aus. Einzig Kärnten konnte einen leichten Zuwachs von einem Prozent bei den Neugründungen verbuchen. 

(pi)

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