Das Thema Wellbeing gewinnt auf internationaler Basis an mehr Bedeutung und beeinflusst den Unternehmenserfolg. Das zeigt die neue Aon Global Wellbeing Studie.
Das führende internationalen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens AON hat die Ergebnisse ihrer neuen Studie zum Thema Wellbeing in Unternehmen veröffentlicht. Dieser Sachverhalt gewinnt auf weltweiter Ebene an immer mehr Bedeutung und hat einen zunehmenden Effekt auf den Erfolg von Unternehmen. Durch eine Verbesserung der Wellbeing-Faktoren kann die Unternehmensleistung um mindestens 11 Prozent und bis zu 55 Prozent gesteigert werden. Um die Gesamtperformance eines Unternehmens zu verbessern und um die finanziellen Ziele zu Erreichen ist der Gewinn von Talenten essenziell.
Wellbeing auf HR-Prioritätenliste
Laut der aktuellen Studie liegt das Wohlbefinden von Mitarbeitern mit 77 Prozent auf dem zweiten Platz der HR-Prioritätenliste europäischer Unternehmen. Im Vergleich hatte die Thematik im Jahr 2020 für 53 Prozent der Befragten noch keinen hohen Stellenwert. In nur zwei Jahren fand ein starker Sinneswandel betreffend dieses Faktors statt: ausschließlich das Ziel, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, schneidet in seiner Wichtigkeit noch besser ab.
Damit zeigt sich die gleiche Rangfolge wie in Nordamerika. Bei Unternehmen aus dem Mittleren Osten und Afrika liegt Wellbeing sogar auf Platz eins. An dritter Stelle liegt in Europa das Erreichen finanzieller Ziele, in Nordamerika Innovation, im Mittleren Osten und in Afrika sind es Diversity, Equity und Inclusion (DE&I).
Investments in Wellbeing zukünftig immer relevanter
Roland Weixler, Director Health Solutions Austria bei Aon äußert: “Unternehmen werden die Herausforderungen der Zukunft nur bestehen, wenn sie die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ganzheitlich und individuell betrachten, da sie nur so langfristig fundierte Entscheidungen treffen können. Es ist als klares Signal zu verstehen, dass sich der Anteil der Unternehmen, die eine ausgesprochene Wellbeing-Strategie implementiert haben, auf rund das Anderthalbfache erhöht hat. Hier spiegelt sich die Erkenntnis wider, dass sich der Aufwand, den ein solch komplexer Vorgang mit sich bringt, ohne Frage lohnt.”
60 Prozent der europäischen Unternehmen gehen davon aus, dass Wellbeing zukünftig noch wichtiger wird (global 63 Prozent). Doch obwohl 77 Prozent der Arbeitgeber in dieser Region inzwischen eine Wellbeing-Strategie implementiert haben, liegen sie im internationalen Vergleich immer noch hinten (global 83 Prozent). Vergleicht man diesen Wert jedoch mit den Zahlen der Studie aus 2020, so handelt es sich dennoch um eine erhebliche Steigerung: damals lag der Anteil bei nur 51 Prozent. Was die Investitionen in Wellbeing betrifft, geben 36 Prozent der Unternehmen in Europa an, dass diese auf dem gleichen Level wie 2020 geblieben sind. Global betrachtet, berichten 43 Prozent der Unternehmen von einer Steigerung ihrer Wellbeing-Investments.
Wellbeing in Europa im unteren Durchschnitt
Wellbeing umfasst die physische, emotionale, soziale wie auch finanzielle und berufliche Komponente und stellt damit ein vielschichtiges Handlungsfeld für Unternehmen dar. In jeder dieser Dimensionen (Ausnahme: beruflich) liegt Europa vergleichsweise weltweit zurück. Hier ist nämlich der geringste Anteil an entsprechenden Initiativen und Strategien zu verezeichnen.
Allerdings liegen die Angebote für flexible Arbeitszeitregelungen mit 60 Prozent über dem globalen Durchschnitt. Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen in Europa dafür eine sehr wichtige Rolle. Wie in den meisten anderen Regionen sind die Sicherheit des Arbeitsplatzes, die wirtschaftliche Volatilität und das Gehalt die häufigsten finanziellen Stressfaktoren.
Wellbeing in Nahost und Afrika am höchsten
Interessant zu beobachten ist, dass das Thema Wellbeing in Nahost sowie Afrika den weltweit höchsten Stellenwert einnimmt. Mehr als 90 Prozent der Unternehmen verfügen dort über eine Initiative und ebenso viele über eine Strategie, beides die höchsten Werte unter den Regionen. Bei rund einem Viertel der Unternehmen werden die Leistungen als außergewöhnlich bewertet, das ist fast doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt. (pi)