Was man gegen den Fachkräftemangel tun kann

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Die Wiener Lehrlingszahlen entwickeln sich weiter äußerst positiv. Ende März verzeichnete die Bundeshauptstadt den österreichweit höchsten Anstieg sowohl bei den Lehranfängern (+ 18 Prozent zum Vorjahr) als auch bei den Lehrlingen insgesamt (+ 4,5 Prozent). In absoluten Zahlen bilden die Wiener Betriebe aktuell 13.704 Lehrlinge aus, davon sind 4.704 Personen im 1. Ausbildungsjahr. Weitere 3.481 Jugendliche erhalten in einer überbetrieblichen Ausbildungseinrichtung eine Berufsausbildung.

Die höchste prozentuelle Steigerung verzeichnet die Sparte Information und Consulting, wo es aktuell mit 720 Lehrlingen um ein Viertel mehr Auszubildende gibt als vor einem Jahr. Den größten Zuwachs in absoluten Zahlen hat die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, wo es mit 1.367 Lehrlingen um 152 mehr gibt als Ende März 2022. Bei den Lehranfängern verzeichnen alle Sparten ein prozentuell zweistelliges Plus, im Sektor Transport und Verkehr ist der Zuwachs einstellig.

Näheres dazu ist unter diesem Link zu finden: https://xbn.news/lehrlinge-sind-immer-mehr-gefragt/

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

„Jede einzelne Nachwuchskraft, die unsere Betriebe heute ausbilden, ist ein Gewinn für die Wirtschaft, weil die Ausbildung von Lehrlingen eine ganz zentrale Maßnahme gegen den Fachkräftemangel darstellt“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Mehr Vollzeit statt Teilzeit: 
bessere Kinderbetreuung vor allem zu den Randzeiten, steuerliche Abzugsfähigkeit eines Teils der Betreuungskosten, (pensions-)rechtliche Nachteile von Teilzeit gegenüber Vollzeit stärker kommunizieren.

Länger arbeiten attraktivieren:
Wegfall des Pensionsversicherungsbeitrags für arbeitende Pensionisten, günstigere Besteuerung von Erwerbseinkommen neben der Pension.

Gezielter Zuzug durch Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte u.a. durch transparente Verfahren zur Kompetenzfeststellung, bundesweit einheitliche Anerkennung von Ausbildungen und Erweiterung der RWR-Karte auf Lehrlinge in Berufen, wo Fachkräftemangel herrscht.

Bildungspflicht statt Schulpflicht endlich umsetzen:
Jugendliche sollen das Schulsystem erst verlassen, wenn sie definierte Mindestbildungsziele in den Grundlagen-Schulfächern erreicht haben. So wird garantiert, dass mit Ende der schulischen Karriere jeder die grundlegenden Anforderungen für eine berufliche Ausbildung erfüllt.

Lehrlingsstipendium für Erwachsene, die erstmals eine Lehre beginnen:
Um während der Ausbildung selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können, sollen sie ein Stipendium aus den Mitteln des Fachkräftestipendiums erhalten, das die Differenz zwischen dem Lehrlingseinkommen und dem Mindest-KV-Lohn überbrückt. 

„Die Schwierigkeit, geeignete Mitarbeiter zu finden, zieht sich mittlerweile durch alle Branchen. Ohne wirksame Gegenmaßnahmen wird sich die Schere zwischen Fachkräfteangebot und -nachfrage weiter öffnen, noch verschärft durch die demografische Entwicklung. Deshalb ist es notwendig, jetzt an vielen Schrauben gleichzeitig zu drehen, um rasch, effizient und anhaltend gegenzusteuern“, so Ruck abschließend.

(pi)

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