US-Unternehmen trotzen Handelshemmnissen: Fokus bleibt auf China

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Trotz massiver Handelsbarrieren, hoher Zölle und geopolitischer Spannungen zwischen den USA und China bleibt der chinesische Markt für viele US-Unternehmen von strategischer Bedeutung. Der Zugang zur wachsenden Mittelschicht, die Möglichkeit zur Entwicklung neuer Technologien sowie die wirtschaftliche Bedeutung des Standorts sorgen dafür, dass zahlreiche Firmen weiterhin an ihrem China-Engagement festhalten – auch wenn steigende Kosten, Exportkontrollen und politische Unsicherheiten zunehmend zur Belastung werden.

Trotz gewaltiger Zollhürden für den Welthandel, die US-Präsident Donald Trump vor allem zwischen den USA und China errichtet hat, bleibt der chinesische Markt für viele US-Unternehmen unverzichtbar. Dies zeigt eine kürzlich vom US-China Business Council veröffentlichte Mitglieder-Umfrage. Ein eindeutiges Ergebnis, obwohl die angespannten Beziehungen zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt und Strafzölle hohe Kosten verursachen und die Wettbewerbsfähigkeit der US-Firmen schwächen, was zu Umsatzverlusten, abgebrochenen Kundenbeziehungen und Reputationsschäden führt.

Zugang zur aufstrebenden Mittelschicht

Sean Stein, Präsident des US-chinesischen Wirtschaftsrats, sagt, dass “die Fähigkeit, auf dem hart umkämpften chinesischen Markt zu agieren” für US-Unternehmen “nicht verhandelbar” bleibe, da sie ihnen Zugang zu “einer aufstrebenden Mittelschicht” verschaffe und ihnen gleichzeitig ermögliche, “neue Technologien und Praktiken zu entwickeln, die für die Aufrechterhaltung der globalen Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich sind”.

Die von März bis Mai 2025 durchgeführte Umfrage unter 130 Mitgliedsunternehmen – 82 Prozent davon mit mehr als 20 Jahren Geschäftstätigkeit in China – ergab, dass ungeachtet der bisherigen Handelshemmnisse die meisten US- Firmen 2024 in China Gewinne erzielt haben. Stein wies auf eine Verlagerung der geschäftlichen Herausforderungen hin, wobei drei der fünf größten Sorgen geopolitischer Natur seien – verursacht durch die Politik der USA.

Zölle bereiten mehr Sorgen

Die Beziehungen zwischen den USA und China bleiben das dritte Jahr in Folge die größte Herausforderung, während die Zölle in der Sorgenliste von Platz acht im Jahr 2024 auf Platz zwei im Jahr 2025 gestiegen sind. “Wenn man die Zahlen nach Sektoren aufschlüsselt, sind über 90 Prozent der industriellen Fertigungsunternehmen und über 90 Prozent der Technologieunternehmen von den Auswirkungen der Zölle betroffen”, so Kyle Sullivan, Vizepräsident für Unternehmensberatung des US-chinesischen Wirtschaftsrates.

Für 75 Prozent der Befragten sind steigende Inputkosten die größte Herausforderung. Diese stören die Produktion und drücken die Gewinnmargen, heißt es in dem Bericht. Die Umfrage zeigt, dass 39 Prozent der Unternehmen als Reaktion darauf ihre Lieferketten neu ausrichten. “Auf der anderen Seite gibt es 60 Prozent der Unternehmen, die keine wirklichen Maßnahmen ergreifen”, so Sullivan.

Der Bericht besagt außerdem, dass die US-Exportkontrollen die Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächen. 40 Prozent der Unternehmen berichten von negativen Auswirkungen, darunter Umsatzverluste (50 Prozent wegen Unsicherheiten bei Kunden) und Marktanteilsverluste (59 Prozent). Der Befragung zufolge blieb die Rentabilität trotz der Herausforderungen stabil: 82 Prozent der Unternehmen gaben an, im vergangenen Jahr Gewinne erzielt zu haben. Allerdings erwarten nur 25 Prozent, dass die Gewinnmargen in China 2025 über ihrem globalen Durchschnitt liegen werden.

(pi)

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