Trumps Strafzollpolitik: Ein Eigentor für die USA

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Die geplante Strafzollpolitik von Donald Trump gegenüber Kanada, Mexiko, China und der EU könnte sich als wirtschaftlicher Bumerang für die USA erweisen. Laut Berechnungen des ifo Instituts würde der US-Export um 22 Prozent einbrechen, während Länder wie China flexibler auf die Maßnahmen reagieren könnten. Besonders hart träfen die Zölle jedoch die Nachbarn Kanada und Mexiko, deren Industriewertschöpfung drastisch sinken würde. Überraschenderweise könnten deutsche Exporte leicht profitieren.

Donald Trumps geplante Strafzollpolitik gegenüber Kanada, Mexiko, China und in weiterer Folge auch der EU schadet den USA am Ende selbst. Laut Berechnungen des ifo Instituts könnte die aggressive Handelspolitik des neuen US-Präsidenten den Export der Vereinigten Staaten um 22 Prozent verringern.

China deutlich flexibler

“Während China den Handel leichter von den USA umlenken kann, sind Kanada und Mexiko aufgrund ihrer geografischen Lage deutlich stärker an die USA gebunden”, so ifo-Analystin Lisandra Flach. Am geringsten wären die Folgen für China (minus 3,8 Prozent). Deutschlands Gesamtexporte würden durch die US-Zölle leicht zulegen (Zuwachs von 0,5 Prozent).

Mittelfristig, so die Analyse, müsste Kanada mit einem Rückgang der Industriewertschöpfung um 14 Prozent rechnen. In Mexiko würde sie um 13 Prozent einbrechen. In China wären es nur knapp ein Prozent. Ohne Gegenmaßnahmen wäre der Einbruch der Industriewertschöpfung in Kanada geringfügig höher (15 Prozent). In Mexiko ginge sie um knapp zehn Prozent zurück.

Mehr deutsche Exporte

Auch der Rückgang der Gesamtexporte wäre ohne Gegenmaßnahmen etwas niedriger: Für Kanada 17 Prozent; für Mexiko 21 Prozent, und in den Vereinigten Staaten selbst 14 Prozent. Ohne Gegenmaßnahmen beliefe sich der Exportrückgang für China auf 2,7 Prozent. Die Exporte Deutschlands würden minimal zulegen, laut den Berechnungen um 0,2 Prozent.

(pi)

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