Das Wirtschaftsforschungsinstitut Economica hat im Auftrag des Fachverbands Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) erstmals die volkswirtschaftlichen Effekte der Branche errechnet.
Die Studienergebnisse machen deutlich, welche wichtige stabilisierende Funktion der Telekommunikations- und Rundfunkbranche in Österreich zukommt. Die aktuellen Unsicherheiten im Zuge des Ukrainekrieges, gepaart mit den noch immer erkennbaren wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie werden sich wohl noch länger negativ auf die österreichische Volkswirtschaft auswirken.
11,2 Milliarden Euro Wertschöpfung
Rund 7,2 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung wurden im Jahr 2022 direkt durch die gesamte Telekommunikations- und Rundfunkbranche in Österreich erwirtschaftet. Über Vor- und Zuliefernetzwerk kamen noch weitere rund 4,0 Milliarden Euro an indirekten und induzierten Wertschöpfungseffekten hinzu. In Summe waren mehr als 11,2 Milliarden Euro an Wertschöpfung auf die Telekommunikations- und Rundfunkbranche in Österreich zurückzuführen. Dies entsprach einem Anteil von 2,81 Prozent an der gesamten österreichischen Wertschöpfung im Jahr 2022.
Jeder 47. Beschäftigte in Telekom- und Rundfunkbranche
Mit den Wertschöpfungseffekten gingen Beschäftigungseffekte im Ausmaß von nahezu 49.000 Beschäftigungsverhältnissen einher, die direkt mit der Telekommunikations- und Rundfunkbranche verbunden sind. Der Gesamteffekt (inklusive indirekte und induzierte Effekte) beträgt fast 102.000 Beschäftigungsverhältnisse. Somit ist jeder 47. Beschäftigte in Österreich mittelbar und unmittelbar auf die Telekommunikations- und Rundfunkbranche zurückzuführen.
2,6 Milliarden Euro Gehälter
Die der Branche gesamt zurechenbaren Löhne und Gehälter für 2022 umfassten ein Volumen von mehr als 2,6 Milliarden Euro. Ergänzt um die indirekten und induzierten Effekte ergab sich daraus ein gesamtösterreichischer Lohn- und Gehaltseffekt von mehr als 4,3 Milliarden Euro, der sich jährlich positiv auf die heimische Kaufkraft auswirkte. Das entsprach 2,42 Prozent der gesamten Bruttolohn- und Gehaltssumme in Österreich.
Fiskalwirkung bei 2,9 Milliarden Euro
2022 betrug die Höhe aller Steuern & Abgaben (Fiskalwirkung), die von der Telekom- und Rundfunkbranche gesamt gezahlt oder im Namen Dritter eingehoben wurde, mehr als 2,9 Milliarden Euro. Über alle Verursachungsebenen ergab sich insgesamt ein Steuer- und Abgabeneffekt in Höhe von nahezu 4,5 Milliarden Euro.
Betrachtet man den fiskalischen Gesamteffekt nach Steuerarten, so entfielen rund 2,0 Milliarden Euro auf lohnabhängige Steuern und Abgaben. Und fast 380 Millionen Euro fielen auf sonstige Produktionsabgaben und rund 1,5 Milliarden Euro auf die Umsatzsteuer. Inländischen Ertragsteuern (z. B. KöSt oder Einkommenssteuer) waren mehr als 330 Millionen Euro zuzurechnen. Die Gütersteuern addierten sich auf mehr als 160 Millionen Euro.
In 5 Jahren 3,7 Milliarden Euro wertschöpfungswirksame Investitionen
In den Jahren 2018 bis 2022 tätigte der Telekommunikations- und Rundfunksektor insgesamt rund 3,7 Milliarden Euro wertschöpfungswirksame Investitionen. Durch diese Investitionen wurden rund 1,4 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung in Österreich direkt erwirtschaftet. Über Vor- und Zuliefernetzwerke kamen entlang der gesamten Wertschöpfung noch weitere rund 880 Millionen Euro an indirekten und induzierten Wertschöpfungseffekten hinzu, sodass in Summe fast 2,3 Milliarden Euro (kumuliert über fünf Jahre) an Wertschöpfung auf die Telekommunikations- und Rundfunkbranche in Österreich zurückzuführen waren.
Damit gingen Beschäftigungseffekte im Ausmaß von rund 13.600 Jahresbeschäftigungsverhältnissen (kumuliert über fünf Jahre) einher, die direkt mit den Investitionen der Telekommunikations- und Rundfunkbranche verbunden waren. Der Gesamteffekt (inklusive indirekte und induzierte Effekte) beträgt über 23.600 Beschäftigungsverhältnisse.
Die den Investitionen der Telekommunikations- und Rundfunkbranche in den Jahren 2018 bis 2022 direkt zurechenbaren Löhne & Gehälter in Österreich umfassten ein Volumen von mehr als 600 Millionen Euro (kumuliert über fünf Jahre). Ergänzt um die indirekten und induzierten Effekte ergab sich daraus ein gesamtösterreichischer Lohn- und Gehaltseffekt von nahezu 1 Milliarden Euro, der sich (nach Abzug von Steuern und Sozialversicherung) positiv auf die heimische Kaufkraft auswirkte.
Durch die von der Telekommunikations- und Rundfunkbranche in den Jahren 2018 bis 2022 getätigten Investitionen entstanden Steuern & Abgaben (Fiskalwirkung) direkt in der Höhe von fast 470 Millionen Euro, indirekt in der Höhe von über 280 Millionen Euro und induziert in der Höhe von 55 Millionen Euro. Insgesamt ergab sich – über alle Verursachungsebenen – ein Steuer- und Abgabeneffekt in Höhe von über 800 Millionen Euro.
(pi)