Die Schnellschätzung des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung WIFO bestätigt erstmalig die aus den Unternehmensumfragen stammenden Prognosen. Im dritten Quartal stagniert demnach die österreichische Wirtschaft (-0,1% gegenüber dem Vorquartal). Dabei werden der Rückgang der heimischen Exporte und di daraus resultierenden negativen Auswirkungen auf die Sachgüterproduktion hervorgehoben. Die Schätzungen bauen auf den Quartalsrechnungen von Statistik Austria auf.
Gemäß der ersten Berechnungen reduziert sich das BIP im III. Quartal 2022 preisbereinigt um 0,1 % (II. Quartal 2022 + 1,9%) gegenüber der Vorperiode (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe). Verglichen mit dem gleichen Quartal im Vorjahr war ein Anstieg des BIP um real + 1,8% festzustellen. Dieser fiel jedoch nach Zuwächsen von 8,6% und 6,2% in den ersten beiden Quartalen 2022, wo noch positive Basiseffekte auslaufender gesundheitspolitischer Maßnahmen enthalten waren, deutlich geringer aus.
Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes
Saison- und arbeitstagsbereinigt, gemäß Eurostat-Vorgaben, in %
Nachdem der Export im 1. Halbjahr 2022 der heimischen Wirtschaft noch kräftige Impulse verliehen hatte, schrumpfte der preisbereinigte Wert im III. Quartal um 3,5% gegenüber der Vorperiode. Im gleichen Zeitraum verringerte sich auch die Investitionsnachfrage (-0,3%). Vom Konsum der privaten Haushalte gingen hingegen positive Wachstumsimpulse aus. Dieser erhöhte sich um 0,6% gegenüber dem Vorquartal. Der Konsum der öffentlichen Haushalte stagnierte.
Das Nachlassen der Exportnachfrage fand in der heimischen Sachgüterproduktion seinen Niederschlag. Die Wertschöpfung des dieser Branche zugehörigen Wirtschaftsbereiches verringerte sich im III. Quartal um real 1,4%, nachdem sie im II. Quartal noch kräftig expandierte (+1,8%). Der Bereich „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie“ erfuhr ebenfalls einen leichten Rückgang seiner Wertschöpfung.
Stabilisierend wirkte sich die Produktion der öffentlichen Verwaltung (+0,7%), des Bauwesens (+0,2%) und der sonstigen Dienstleistungen aus (+0,1%).