Laut einer aktuellen Studie von Leadership IQ stellte sich heraus, dass Unternehmen Mitarbeiterbefragungen oftmals von einer falschen Seite betrachten. Dem entsprechend gestalten sich dessen Ergebnisse meistens sinnlos. Wichtig ist, dass Führungskräfte ihre Ergebnisse mit den Mitarbeitern teilen.
Viele Unternehmen versuchen, mit Mitarbeiterumfragen herauszufinden, wie engagiert ihre Mitarbeiter sind. In vielen Fällen verfehlen sie jedoch das Ziel, wie Leadership IQ feststellt. Laut einer Umfrage teilen die Vorgesetzten in nur 29 Prozent aller Unternehmen ihren Mitarbeitern die Ergebnisse solcher Umfragen mit. In 30 Prozent der Unternehmen gibt es “wenige Vorgesetzte”, die ihre Mitarbeiter informieren. In jedem fünften Unternehmen wird die Belegschaft gar nicht informiert. Etwa in ebenso vielen Fällen teilen die Manager die Ergebnisse den Mitarbeitern mit.
Indirekte Versprechen durch Umfragen
“Das ist ein wirklich schlechtes Verhalten”, so Leadership-IQ-Gründer Mark Murphy. Unternehmen würden mit Mitarbeiterbefragungen indirekt versprechen, Ursachen für fehlendes Engagement zu beheben. Wenn man beispielsweise frage, ob Mitarbeiter genügend Feedback oder Wertschätzung von Vorgesetzten erhalten, verspreche man nachzubessern, wenn die Frage mit “Nein” beantwortet werde. “Wenn Sie also Mitarbeiter befragen und die Ergebnisse nicht weitergeben, sagen Sie den Leuten im Wesentlichen, dass Sie nicht die Absicht haben, irgendetwas zu verbessern”, so Murphy.
“In der Studie ‘Die Risiken des Ignorierens von Mitarbeiter-Feedback’ haben wir herausgefunden, dass nur 23 Prozent der Menschen sagen, dass sie immer konstruktiv reagieren, wenn sie ihre Arbeitsprobleme mit ihrer Führungskraft teilen. Aber wenn jemand sagt, dass seine Führungskraft immer konstruktiv reagiert, ist es etwa zwölfmal wahrscheinlicher, dass dieser Mitarbeiter das Unternehmen als großartigen Arbeitgeber weiterempfiehlt”, meint der Leadership-IQ-Chef.
Schlechtes Ergebnis von Umfragen demotiviert Mitarbeiter nicht
Unabhängig davon, wie niedrig die Punktzahl für einen Vorgesetzten sei, gebe es immer einen Grund, den Mitarbeitern dafür zu danken, dass sie an der Umfrage teilgenommen und ihre Gedanken mitgeteilt haben. “Viel zu viele Führungskräfte glauben, dass ihre Mitarbeiter noch stärker demotiviert werden, wenn die Vorgesetzten über ihr schlechtes Abschneiden informieren. Ironischerweise ist genau das Gegenteil richtig”, ist Murphy überzeugt.
(pi)