Der Luxusmarkt befindet sich momentan trotz Inflation auf einem Höchststand. in Europa ist ein Ansteig um sieben Prozent zu verzeichnen. Währenddessen boomt in Japan der Luxusmarkt.
Der globale Luxusmarkt erreicht mit 1,5 Billionen Euro bis Jahresende einen neuen Höchstwert – und das trotz wirtschaftlicher Turbulenzen, hoher Energiepreise und Rekordinflation. Laut der neuen “Luxury Goods Worldwide Market Study” des Consultants Bain & Company und des italienischen Luxusgüterverbandes Fondazione Altagamma haben die Umsätze mit exklusiven Produkten, Kreuzfahrten, Hotellerie, Luxusautos und Co zuletzt stark zugelegt.
Anstieg der Ausgaben um 160 Milliarden Euro
Der internationale Luxusmarkt verzeichnet 2023 erneut ein Wachstum von voraussichtlich acht bis zehn Prozent. Dies bedeutet einen Anstieg der Ausgaben in den verschiedenen Kategorien um rund 160 Milliarden Euro. Auch das Schlüsselsegment der persönlichen Luxusgüter – wie hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck – verzeichnete 2023 ein anhaltendes Wachstum. Bis Ende des Jahres wird es um vier Prozent gegenüber 2022 zulegen und sich auf dann 362 Milliarden Euro belaufen.
Allerdings deuten die aktuellen Prognosen auch auf eine Verlangsamung der Performance persönlicher Luxusgüter im Jahr 2024 hin, mit einem niedrigen bis mittleren einstelligen Wachstum im Vergleich zu 2023, basierend auf den aktuellen wirtschaftlichen Szenarien. Bis Ende des Jahres wird der Markt nur mehr für 65 bis 70 Prozent der Marken ein positives Wachstum generieren – gegenüber 95 Prozent 2022.
Wachstum in Europa um sieben Prozent
“Um weiterhin zu den Gewinnern zu gehören, müssen Marken jetzt ihre Widerstandsfähigkeit, Relevanz und Innovationsfähigkeit unter Beweis stellen – die Zutaten für das Erfolgsrezept der Zukunft”, betont Bain-Partnerin und Branchenexpertin Marie-Therese Marek. Der Markt für persönliche Luxusgüter dürfte in Europa 2023 um sieben Prozent auf rund 102 Milliarden Euro zulegen. Im Gegensatz dazu wird das Highend-Geschäft auf dem amerikanischen Kontinent um acht Prozent auf rund 101 Milliarden Euro zurückgehen, heißt es.
Edelmarke in China: 56 Milliarden Euro Umsatz im laufenden Jahr
Die dortige Luxuskundschaft sei nach wie vor kaufkräftig, habe aber vor allem weiterhin im Ausland konsumiert, da der starke Dollar aufgrund der Preisunterschiede Käufe in Übersee begünstigt. Während China infolge der Öffnung nach Ende der Pandemie ein starkes erstes Quartal am Luxusmarkt verzeichnete, hat sich das Wachstum aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage jedoch wieder verlangsamt. Im laufenden Jahr dürften die Edelmarken dort 56 Milliarden Euro umsetzen.
Die Studie prognostiziert, dass chinesische Kunden bis 2030 einen Anteil von 35 bis 40 Prozent am Markt für persönliche Luxusgüter haben werden. In Japan wiederum boome das Luxusgeschäft, was sowohl auf die treue lokale Kundschaft als auch die touristischen Zuflüsse aufgrund des schwachen Yens zurückzuführen sei. Generell verzeichnen laut der Studie auch die südostasiatischen Länder eine positive Dynamik dank des starken regionalen Tourismus sowie des wachsenden Interesses der lokalen Verbraucher, vor allem in Thailand.
(pi)