KMU-Verkäufe erhalten durch Amazon kräftigen Rückenwind

© Pexels

Rund 2.500 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Österreich verkaufen ihre Produkte über Amazon – und erzielen damit beachtliche Erfolge im Exportgeschäft. Laut dem aktuellen „KMU Impact Report 2025“ generierten sie im Jahr 2024 Exportumsätze in Höhe von 600 Millionen Euro. Die Verkaufspartner erreichen über 300 Millionen Kundenkonten weltweit aus 23 Amazon Stores.

Besonders bemerkenswert: 95 Prozent der heimischen Amazon-KMU exportieren ihre Produkte – vor allem nach Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und in die USA. Allein 390 niederösterreichische KMU verkaufen mehr als 1,9 Millionen Produkte über Amazon. Ihr Exportumsatz liegt bei über 64 Millionen Euro.

„Jede Minute verkaufen österreichische Unternehmen 40 Produkte via Amazon“, sagt Markus Schöberl, Direktor Seller Services bei Amazon. „Das zeigt, wie sich Amazon zu einem bedeutenden Motor für Innovation und Wachstum im österreichischen Wirtschaftsgefüge entwickelt hat.“

Ländlicher Raum stark vertreten

Mehr als 60 Prozent des österreichischen Exportumsatzes über Amazon stammen aus ländlichen Regionen. Die regionale Verteilung zeigt besonders hohe KMU-Dichten in Wien (600), Oberösterreich (400), Niederösterreich (390), der Steiermark (280) und Kärnten (120). In Summe erzielten ländlich gelegene Betriebe über 340 Millionen Euro Umsatz über die Plattform.

Thomas Oberholzner von der KMU Forschung Austria erklärt: „Österreich ist auf Exporte angewiesen, um zu wachsen. Unser gutes Produkt- und Landesimage hilft dabei enorm – insbesondere, wenn es um Qualität und Innovation geht.“

Logistik, Sichtbarkeit und digitale Unterstützung

Amazon betreibt in Österreich fünf Logistikstandorte – unter anderem in Wien, Niederösterreich, der Steiermark und Kärnten – sowie ein Web Service Büro in Wien. Seit 2016 investierte das Unternehmen über 715 Millionen Euro in den Standort Österreich. Um KMU bei der Internationalisierung zu unterstützen, stellt Amazon Tools für Lagerung, Versand, Sichtbarkeit und digitale Weiterbildung bereit – darunter das kostenfreie Wissensportal QuickStart Online in Kooperation mit der WKO.

Viele KMU nutzen auch den Service „Versand durch Amazon“, der ihnen den Zugang zu Prime-Kunden, eine professionelle Logistiklösung und Kundenservice bietet. 2023 entstanden dadurch über 7.000 Arbeitsplätze in Österreich.

Erfolgsgeschichten zeigen Potenzial

Zahlreiche österreichische KMU profitieren direkt vom E-Commerce-Rückenwind durch Amazon:
Shoes4Dancers aus Steyr etwa wickelt 95 Prozent seines Versandhandels über die Plattform ab.
Der Bauernladen Helene in Wien erzielt bereits ein Viertel seines Umsatzes online.
Weitere Erfolgsgeschichten liefern Unternehmen wie Cocoome aus der Steiermark (Babytragen und Jackenerweiterungen) oder MoriVeda aus Kärnten (ayurvedische Produkte).

„Die Reichweite und das Fulfillment von Amazon sind traumhaft für einen kleinen Betrieb“, so Helene Ziniel vom Bauernladen Helene.

KI und Marktplätze als Wachstumstreiber

Eine zunehmend wichtige Rolle für den Erfolg von KMU spielt Künstliche Intelligenz. Amazon unterstützt seine Partner mit generativen KI-Tools zur Textübersetzung, Bildgenerierung, Produktanalyse und Content-Erstellung. Laut einer Studie nutzen bereits 77 Prozent der europäischen KMU entsprechende Tools – 40 Prozent sehen KI als eine der wichtigsten Technologien für ihren künftigen Geschäftserfolg.

Thomas Oberholzner betont zudem den Vorteil von Marktplätzen gegenüber eigenen Webshops – besonders beim Einstieg in den Export. Gerade für kleinere Unternehmen seien niederschwellige Zugänge entscheidend.

EU-Regularien: Amazon fordert „KMU-Stresstest“

Trotz positiver Entwicklung bleibt der Anteil des E-Commerce am Gesamtumsatz österreichischer Unternehmen mit rund sieben Prozent ausbaufähig. Amazon sieht regulatorische Hürden – etwa komplizierte umsatzsteuerliche Registrierungen in verschiedenen Ländern – als Wachstumsbremse. Der Konzern schlägt daher unter anderem einen digitalen Produktpass sowie eine EU-weite einheitliche Umsatzsteuerregistrierung vor. Neue Regularien sollten vorab einem „KMU-Stresstest“ unterzogen werden, um deren Auswirkungen besser einschätzen zu können.

(pi)

Upcoming events