Klimawandel bedroht Panamakanal – Globale Lieferketten in Gefahr

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Der Panamakanal, eine der wichtigsten Wasserstraßen für den internationalen Handel, steht aufgrund des Klimawandels vor ernsthaften Herausforderungen. Laut Samuel Munoz von der Northeastern University wird der Kanal künftig nur noch eingeschränkt befahrbar sein, da der Gatún-Stausee, aus dem pro Schleusung rund 200 Millionen Liter Wasser entnommen werden, zunehmend unter Wassermangel leidet. Dürren, die infolge steigender Temperaturen häufiger und intensiver auftreten, haben bereits in den Jahren 2023 und 2024 die Durchfahrt behindert. Experten warnen, dass ohne Anpassungsmaßnahmen der weltweite Warenaustausch zeitweise zum Erliegen kommen könnte.

Der durch den Klimawandel künftig nur noch eingeschränkt befahrbare Panamakanal wird den Welthandel stark belasten. Laut Samuel Munoz von der Northeastern University ist vor allem der Wassermangel für die Schleusen ein Problem. Denn pro Schiff sind rund 200 Mio. Liter nötig, die aus dem Gatún-Stausee entnommen werden. Dessen Wasservorräte werden in naher Zukunft nicht mehr reichen, um ganzjährig Schiffe durchzuschleusen. Das könnte den Warenaustausch zeitweise zum Erliegen bringen, denn jährlich passieren rund 14.000 Schiffe den Kanal.

Mehr Dürren in Panama

“Der Kanal ist anfällig für Dürren. Diese Anfälligkeit nimmt mit der Erderwärmung zu. Die Klimamodelle gehen davon aus, dass diese Dürren in Panama umso schwerwiegender und häufiger werden, je mehr wir die Erde erwärmen”, so Munoz. Das unterstreiche die Notwendigkeit, dem wachsenden Risiko für ein wichtiges Glied in der globalen Lieferkette mit “proaktiven Anpassungs- oder Minderungsmaßnahmen” zu begegnen, die die Funktionalität des Kanals aufrechterhalten.

Munoz nutzt hochauflösende Klimaprognosen, um den künftigen Wasserstand des Gatún-Sees zu simulieren. Dabei treten “störende Niedrigwasserbedingungen” unter Szenarien mit mäßig hohen und hohen Treibhausgasemissionen zunehmend öfter auf, nicht jedoch unter Szenarien mit niedrigen Emissionen. Der Gatún-See wird hauptsächlich durch Niederschläge gespeist und höhere Emissionen gehen mit geringeren Niederschlägen in der Regenzeit und erhöhter Verdunstung einher.

Durchfahrt blockiert

Die jüngsten Dürreperioden 2023 und 2024 zwangen die Betreiber des Kanals bereits, zeitweise das Gewicht und die Anzahl der Schiffe zu reduzieren, die die 82 Kilometer lange Wasserstraße benutzen durften. Deshalb planen die panamaischen Behörden bereits den Bau eines zusätzlichen Stausees. Außerdem suchen sie nach Wegen, den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Das ist allerdings nur mit großem Energieaufwand möglich, etwa zur Wiederverwertung des Wassers, das in die Schleusen fließt. Derzeit läuft es einfach ins Meer. Die zusätzlichen Kosten dürften die Passage des Panamakanals verteuern, was wiederum auf die Endverbraucher der transportierten Waren zurückfällt.

(pi)

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