Jobsuchende: Künstliche Intelligenz in Bewerbungen

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Laut einer Umfrage fanden zwei Drittel der österreichischen Jobsuchenden, die KI-basierte Tools für Bewerbungen ausprobiert haben, diese als hilfreich. Dennoch bleibt die Akzeptanz zurückhaltend. Vor allem Bedenken bezüglich der Unpersönlichkeit der KI-generierten Bewerbungen und die Sorge, dass diese von ArbeitgeberInnen als solche erkannt werden könnten, führen zu Skepsis gegenüber der Nutzung von KI in Bewerbungsprozessen.

KI hat im Bereich Human Resources (HR) vielfältige Einsatzmöglichkeiten, von denen sowohl ArbeitgeberInnen als auch ArbeitnehmerInnen profitieren können. Immer mehr Unternehmen lassen sich beim Verfassen von Stellenanzeigen, der Analyse von Bewerbungen oder der Vorauswahl der KandidatInnen von der KI helfen. Und so hat auch willhaben kürzlich ein KI-Tool lanciert, das auf Basis des Jobtitels binnen weniger Sekunden eine detaillierte, anpassbare Stellenbeschreibung generiert. Doch wie stehen heimische Jobsuchende dazu, ChatGPT, Gemini, Perplexity und Co. für die Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen zu nutzen? Das hat sich willhaben im Rahmen einer repräsentativen Befragung in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketagent angesehen. Teilgenommen haben 1.078 in Österreich lebende Menschen im Alter zwischen 15 und 59 Jahren, die aktuell auf Jobsuche sind bzw. in den letzten 12 Monaten auf Jobsuche waren. 

Zwei Drittel jener, die KI für Bewerbungen genutzt haben, empfanden diese als hilfreich

„Unsere Marktforschung zeigt, dass österreichische Jobsuchende noch relativ zurückhaltend sind, wenn es um die Nutzung von automatisierten Tools zur Erstellung von Bewerbungsunterlagen geht. Ein Viertel der Befragten hat solche Tools bereits ausprobiert, und von diesen geben wiederum zwei Drittel an, die KI als hilfreich empfunden zu haben“, erklärt Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben. Er ergänzt: „Unter jenen, die künstliche Intelligenz für das perfekte Anschreiben bereits zu Rate gezogen haben, sind Männer, Jobsuchende unter 39 Jahren sowie Personen mit einem monatlichen Haushalts-Nettoeinkommen von 2.500 Euro und mehr, besonders stark repräsentiert.“

Der Anteil jener, die sich die KI-Nutzung für Bewerbungen theoretisch vorstellen kann sowie der Anteil jener, die dies eher oder gar komplett verneinen, hält sich in etwa die Waage. 22 Prozent aller Befragten meinen, diese Vorgehensweise gänzlich abzulehnen. Unter den SkeptikerInnen befinden sich dabei überdurchschnittlich häufig ältere Jobsuchende sowie Personen aus kleineren Ortschaften mit weniger als 5.000 EinwohnerInnen.  

Was spricht gegen ChatGPT?

BefürworterInnen von künstlicher Intelligenz nutzen Dienste wie ChatGPT dafür, Formulierungen für das Anschreiben zu finden, den Lebenslauf zu optimieren oder Texte auf Rechtschreibung, Grammatik und Stil zu prüfen. Aber: Welche Gründe sprechen aus Sicht der Befragten auch dagegen, KI-basierte Tools für das Verfassen von Bewerbungsunterlagen zu nutzen? Der häufigste Grund gegen deren Einsatz ist, dass die erstellten Unterlagen „unpersönlich wirken könnten“ – dies gaben nämlich 29,5 Prozent der Befragten an. Gefolgt wird dies von „Es fühlt sich nicht ehrlich an, dafür KI-basierte Tools zu nutzen“ (29,3 Prozent) – ein Statement, das Frauen merklich öfter vertreten als Männer. Weitere 27,2 Prozent sind der Meinung, dass es „bei der Bewerbung ein Nachteil sein könnte, wenn das Unternehmen KI-basierte Unterlagen erkennt“ – insbesondere Jobsuchende unter 29 Jahren, die ChatGPT selbst überdurchschnittlich gern für ihre Anschreiben nutzen, gehen häufig davon aus, in dieser Hinsicht von potenziellen Arbeitgebern„ durchschaut“ werden zu können.  

(pi)

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