HR Inside Summit unter dem Motto “Finden und Binden”

©Nicole Heidegger

Der Dreh- und Angelpunkt rund ums „Finden und Binden“ in der Arbeitswelt. Der jährliche HR Inside Summit ist der größte Treffpunkt der HR-Branche im gesamten DACH-Raum. Heuer trafen in der HOFBURG Wien zum 9. Mal Top-Speaker auf mehr als 2.000 Gäste, um aktuellste HR-Themen zu diskutieren.

Mehr als 25 Keynotes, über 35 Pop-up-Workshops und 28 Sessions auf rund 3.500 Quadratmetern. Mit über 2.000 HR-Experten aus dem DACH-Raum ging der HR Inside Summit heuer in die bereits neunte Runde. Die zwei Initiatorinnen, Sindy Amadei (CEO) und Victoria Schmied (COO), haben ihre Veranstaltung über die letzten Jahre als Innovationstreiber einer ganzen Branche etabliert: „Zum neunten Mal haben wir es mit dem HR Inside Summit geschafft, die spannendsten Themen mit den innovativsten Köpfen der HR Branche zu diskutieren, Visionen, Konzepte und Impulse zu teilen und ihre harte Arbeit zu ehren. Die Energie, mit der unsere Gäste dabei waren, stärkt uns in unserem Tun und das Vertrauen, dass wir die Branche gemeinsam zum Positiven verändern und Herausforderungen der Zukunft meistern können“, freut sich Amadei. 

Erstmals Fokus auf “Diversion, Equity und Inclusive”

Im Kern konzentrierte sich der heurige HR Inside Summit auf sieben Themenschwerpunkte: Culture, People Development, Recruiting, Strategy & Leadership, Tools & Services, Trends & Innovation sowie heuer erstmals „Diversity, Equity und Inclusion“ (DEI). Unter den Keynote-Speakern fanden sich unter anderen Emre Celik(Antidiskriminierungsexperte), Caroline Farberger (Board professional & G7 advisor), Sylwia Gorska (Head of People & Culture, IKEA Austria), Candy Licious (Dragqueen, Diversity Botschafter und Sexualpädagoge), Alisha O´Banion(Employer Branding, PUMA), Michal Oshman (Bestseller Autorin, TEDx Speakerin & Global Head of Company Culture, TikTok) und Mark T. Hofmann (Profiler, Experte für Verhaltens- & Cyber-Profiling). 

Unternehmen und Mitarbeiter müssen Gemeinsamkeiten finden, die verbinden

Die Richtung, in die sich die HR in Zukunft bewegt, zeigte sich am HR Inside Summit klar. Es braucht mehr Inklusion, stärkere Diversität und individuelle Mitarbeiterbindung. Gleich zu Beginn des ersten Tags ging Michal Oshman in ihrer Keynote zum Thema „How to replace fear with purpose“ darauf ein. Was Menschen wirklich motiviere, sei die Suche nach tieferem Sinn. Den HR-Verantwortlichen, die Mitarbeiter für sich gewinnen und halten wollen, riet sie: „Unternehmen und Mitarbeitende müssen Gemeinsamkeiten finden, die für beide Seiten von Bedeutung sind – das verbindet“.

Unternehmen müssen auf GenZ eingehen

Unternehmen seien zudem immer stärker gefordert, auf die nachfolgende Mitarbeiter-Generation der GenZ einzugehen, um wettbewerbsfähig zu werden oder zu bleiben. Eine Sache, die den Jungen dabei ein großes Anliegen ist, sei Gleichberechtigung und Diversität – im und rund um das Unternehmen. Candy Licious traf mit ihrer Keynote „Queere Personen als Mitarbeiter“ genau den Zahn der Zeit: „Gleichstellung im binären weiblich-männlich-Schema reicht und funktioniert nicht. Die Gesellschaft ist diverser, und so muss es auch der Arbeitsmarkt werden. Wer da nicht mitzieht, wird verlieren“. Ein guter Anfang sei es, sich zu informieren – bei diversen Verbänden, Beratern und Organisationen wie Austrian Gay Professionals, Queer Business Women und Pride Biz.

Diversität im Fokus

Die Experten im Panel „Diversity, Equity & Incusion“ waren sich dahingehend einig. Die HR-Branche sei gefordert, diverser zu denken und den Begriff „Diversity“ über die Grenzen des aktuellen hinaus und breiter zu denken. Vertreten waren Denkanstöße in Richtung kulturelle Unterschiede, Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung, Sprachbarrieren und vieles mehr.

Diese Faktoren würden für Arbeitnehmer und -suchende immer wichtiger. Georg Konjovic, CEO von karriere.at, schloss sich hier an: „In das Jobinserat kann man alles schreiben – es geht schlussendlich aber darum, was gelebt wird. Und Tatsache ist: Viele Unternehmen tun sich immer noch schwer, Antidiskriminierung tatsächlich umzusetzen“. Ein Anfang könne etwa der Verzicht auf Bewerbungsfotos sein. 

Identifikation mit dem Unternehmen

Die Identifikation mit dem Unternehmen und dessen Werten sei zudem einer der einflussreichsten Faktoren, wenn es heutzutage um die Wahl des Arbeitgebers geht. Die Glaubwürdigkeit der Unternehmen spiele hier eine treibende Rolle, so Barbara Pertl, Employer Branding Spezialistin bei willhaben: „Die Diskrepanz zwischen dem, was Unternehmen sagen und dem, was tatsächlich gelebt wird, ist viel zu groß. Es ist absolut notwendig, die Glaubwürdigkeit der eigenen Arbeitgebermarke als Prozess zu sehen und sie nachhaltig aufzubauen“. 

Victoria Schmied ergänzte: „In unserer aktuellen Arbeitswelt, mit Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, ist es essenziell, nicht nur Mitarbeiter zu gewinnen, sondern auch zu halten. Es geht ums ‚Finden und Binden‘. Ganze Branchen sind gezwungen, die Veränderung, die junge Generationen fordern, anzunehmen und zu fördern. Transparente, zukunftsweisende Führungskultur und innovative Ansätze wie die Einbindung von KI, sind die Zukunft der HR. Wir dürfen nicht stehenbleiben“.

Auch dass heuer erstmals DEI als Schwerpunkt auf dem Programm stand, sei kein Zufall: „Gerade der Bereich DEI wird immer wichtiger. Einige Unternehmen haben bereits Programme eingeführt und vielfältige Ideen umgesetzt und können die Erfolge und Erfahrungen, die sie gemacht haben, mit anderen HR-Verantwortliche teilen. Diese praxiserprobten Beispiele helfen wiederum anderen, ähnliches in ihren eigenen Unternehmen zu pitchen und Entscheider davon zu überzeugen“, so Sindy Amadei.

(pi)

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