Mit einem Zuwachs von mehr als 234.400 Anschlüssen gegenüber dem 4. Quartal 2020 wurden Ende 2021 in Österreich insgesamt fast 1,3 Mio. potenziell versorgbare Anschlüsse auf Glasfasertechnologie gezählt. Davon reicht bei mehr als 75,0 Prozent die Glasfaser bis in Wohnungen der Endnutzer.
Der Versorgungsgrad der Haushalte in Österreich mit FTTH-Anschlüssen hat im Jahr 2021 um 20,5 Prozent zugenommen und lag Ende 2021 bei insgesamt 24,2 Prozent. „Das bedeutet, dass 24,2 Prozent aller österreichischen Haushalte mit Glasfasertechnologie versorgt werden könnten. Aber leider wird das in diesem Umfang noch nicht genutzt“, erklärt Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, und führt aus, „die Top fünf Bundesländer beim Versorgungsgrad sind Salzburg, Tirol, Wien, Oberösterreich und Niederösterreich.“
Führende Anbieter: A1, Energie AG Oberösterreich, Salzburg AG und Wien Energie
Gemessen an den insgesamt fast 950.000 potenziell versorgbaren FTTH-Anschlüssen hält A1 einen Marktanteil von 31,4 Prozent, gefolgt von Salzburg AG mit 15,0 Prozent, Wien Energie GmbH mit 13,1 Prozent und Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH mit 4,8 Prozent. Gemessen an der Anzahl aktiver FTTH-Anschlüsse hält A1 einen Marktanteil von 36,8 Prozent, gefolgt von der Energie AG Oberösterreich Gruppe mit 15,7 Prozent und der Wien Energie GmbH mit 6,5 Prozent.
Niedrige Nachfrage
Von diesen 950.000 möglichen FTTH-Anschlüssen werden im gesamten Bundesgebiet allerdings lediglich rund 190.000 FTTH-Glasfaseranschlüsse aktiv nachgefragt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Angebot und Nachfrage bei Glasfaser sehr weit auseinanderklaffen. „Wir können zwar auf ein umfangreiches Angebot zurückgreifen, aber es fehlt heute noch an der Nachfrage. Das liegt vor allem an den bestehenden Alternativen, sowohl fest als auch mobil. Vor allem in Bundesländern mit einer starken Kabel-TV-Versorgung und einer ausgezeichneten Mobilfunkversorgung wird das bestehende Glasfaser-Angebot nur wenig genützt. Das kann dann vor allem dort, wo Mobilfunk sehr intensiv genutzt wird, dazu führen, dass die nachgefragten Breitband-Kapazitäten im Vergleich zu den tatsächlich möglichen niedrig erscheinen“, sagt Steinmaurer und meint abschließend, „Nutzer:innen sehen derzeit offensichtlich keinen Zusatznutzen von teureren Produkten mit höheren Bandbreiten. Doch ich bin überzeugt, dass sich das bald ändern wird.“ (pi)