Führungskräfte: Risiken für Unternehmen nach der Pandemie

Die umfassende Befragung zielt darauf ab, wie Führungskräfte den langfristigen Erfolg in einer Welt nach der Pandemie vorbereiten können. © Unsplash

Eine aktuelle Studie von Cognizant zeigt die derzeit größten Herausforderungen für Führungskräfte: Konkurrierende Prioritäten, die Wertschöpfung aus Technologieinvestitionen, das Beheben von Lücken bei der Mitarbeitergewinnung und der Qualifizierung sowie nachhaltige ESG-Maßnahmen.

Die Studie identifiziert drei wesentliche, miteinander verknüpfte Bereiche, denen Führungskräfte Aufmerksamkeit schenken müssen, um ein resilientes, zukunftsfähiges Unternehmen zu schaffen: 1) Den vollen Wert beschleunigter Technologieeinführung ausschöpfen, 2) Die Personalstrategien überarbeiten und 3) Lücken im Denken und Handeln angesichts wachsender ESG- Herausforderungen (ESG) schließen. Die Befragung von 2.000 Führungskräften aus acht Branchen und zehn Ländern zielt darauf ab, den Zustand von modernen Unternehmen zu verstehen und zu ermitteln, wie Führungskräfte den langfristigen Erfolg in einer Welt nach der Pandemie vorbereiten können.

Wie sich Führungskräfte auf die Zeit nach Corona vorbereiten

“Resilienz ist ein Must-Have für jedes Unternehmen, das in Zeiten steigenden Wettbewerbs, schneller werdenden digitalen Technologien und unvorhersehbarer globaler Ereignisse erfolgreich sein will”, sagte Euan Davis, Leiter von Cognizant Research. “Um als modernes Unternehmen erfolgreich zu sein, müssen Führungskräfte auf alles vorbereitet sein und Prioritäten setzen. Wir haben gezeigt, dass kluge Technologieinvestitionen, die Förderung von Talenten sowie die Einbettung und Umsetzung einer ESG-Agenda die Kernelemente sind, auf denen Führungskräfte aufbauen können. Erfolgreiche CxOs werden zukunftsfähige, widerstandsfähige Unternehmen aufbauen, wenn sie sicherstellen, dass ihre Organisationen lernen, sich anpassen und sich kontinuierlich weiterentwickeln.”

Highlights der Umfrage

Die Strategien sind oft undurchsichtig. Mehr als 90 % der befragten Führungskräfte weltweit und sogar 95 % der Befragten aus Deutschland halten es für strategische wichtig, datengesteuerte Ansätze zu verfolgen und eine digitale Strategie zu entwickeln. 37 % der Befragten weltweit und 39% der Befragten aus Deutschland bezeichnen beide Erfordernisse als geschäftskritisch. Es ist darüber hinaus ebenso notwendig, die Abläufe an diese neuen Arbeitsweisen anzupassen”.

Die Technologieinvestitionen gehen über die Standards wie Cloud, Advanced Analytics, IoT und künstlicher Intelligenz/Maschinenlernen (AI/ML) hinaus. Zusätzlich zu diesen grundlegenden Technologien gibt es einen wachsenden Appetit auf eine Reihe neuer Technologien, wobei über 60 % der Befragten sowohl weltweit als auch in Deutschland die Einführung von Quanten-Computing, Blockchain-Technologie und Robotik planen oder bereits eingeführt haben. Dennoch werden Blockchain, KI/ML, robotergestützte Prozessautomatisierung, virtuelle Realität und andere fortschrittliche Technologien als weniger wertschöpfend wahrgenommen als ausgereiftere Technologiekategorien wie Analytik und Cloud.

Die Strategien für das Personal- und Talentmanagement müssen grundlegend überarbeitet werden, um die Arbeitnehmer auf die neuen Arbeitsformate vorzubereiten. Fast die Hälfte der Befragten (46 %) weltweit und sogar 65% der Befragten in Deutschland geben an, dass ihnen qualifizierte Fachkräfte fehlen, um fortschrittliche Technologien produktiv zu nutzen. Auf die Frage was die größten Hindernisse in den letzten 12 Monaten bei der Einführung neuer Prozesse, Produkte, Dienstleistungen und Technologien waren, wurden die beiden größten Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Personal genannt: ein Mangel an sachkundigen Mitarbeitern und ein mangelnder Fokus auf die Schulung von Mitarbeitern für neue Arbeitsmethoden. So nutzt beispielsweise nur ein Drittel (33 %) der Befragten weltweit und 36% der Befragten aus Deutschland Daten, um den Schulungsbedarf zu ermitteln und um zu verstehen, wie Talente gefördert werden können.

Unternehmen, die ESG als notwendig anerkennen, aber keine Maßnahmen ergreifen, um ESG im gesamten Unternehmen zu integrieren, riskieren Resilienz ihres Unternehmens. 90% der Entscheidungsträger weltweit und 86% in Deutschland, erkennen an, dass die Berücksichtigung von ESG-Themen ein wichtiger Aspekt eines modernen Unternehmens ist. Allerdings besteht eine große Diskrepanz zwischen Anerkennung und Handeln: Nur 31 % weltweit und 27% in Deutschlandverfügen über Mitarbeiter und Ressourcen, die sich mit ESG befassen, und nur 35 % der Befragten weltweit und 28% in Deutschland beziehen ESG in die Unternehmensstrategie ein. 54 % weltweit aber nur 50% in Deutschland geben an, spezifische Umweltziele zu setzen und Maßnahmen zu ergreifen, während nur 38 % der Befragten weltweit und 34% der Befragten in Deutschland derzeit die sozialen Auswirkungen messen.

“Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, sich auf die nächsten Monate vorzubereiten, geschweige denn auf die nächsten Jahre”, so Vaibhav Sahgal, Principal bei Economist Impact. “Unternehmen, die die Prinzipien der Zukunftsfähigkeit aus unserem Future-Ready Business Benchmark wirklich in ihre betriebliche Realität einbinden, werden einen Wettbewerbsvorteil erhalten und diesen ausbauen. Unsere Daten bestätigten die Tatsache, dass es besonders schwierig ist, Fortschritte in diesem Bereich zu erzielen, wenn man mit einer Vielzahl von konkurrierenden Prioritäten jongliert. Unsere Empfehlung lautet, dort anzusetzen, wo die Lücken am größten sind, und den Schwerpunkt auf die Mitarbeiter zu legen. Der Benchmark-Report bietet Unternehmen in allen Ländern und Branchen konkrete Handlungsaufforderungen. Wenn Unternehmen sich nicht auf die anhaltende Volatilität einstellen und ihre Geschäftspläne und Investitionen entsprechend priorisieren, laufen sie Gefahr, an Bedeutung zu verlieren.” (pi)

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