Mithilfe der Exzellenzinitiative werden ab Sommer 2023 fünf Exzellenzcluster an elf Standorten kooperative Projekte in neuem Ausmaß initialisiert.
Durch die Exzellenzinitiative excellent=austria startet die österreichische Grundlagenforschung in noch nie dagewesene Dimensionen. Ab Sommer 2023 werden fünf Exzellenzcluster an elf verschiedenen Standorten kooperative Projekte ins Leben rufen. Die Exzellenzinitiative eröffnet die Chance auf eine verstärkte Profilbildung in der Grundlagenforschung und hebelt das hohe exzellente Forschungspotential. Seitens des FWF (Wissenschaftsfonds) sowie der beteiligten Forschungsstätten steht ein Investitionsvolumen von 135 Millionen Euro zur Verfügung, um Spitzenforschung für die ersten fünf Jahre der geplanten zehnjährigen Laufzeit zu finanzieren. Die Kooperation von Universitäten untereinander und mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen ermöglicht eine Erhöhung der Sichtbarkeit der österreichischer Spitzenforschung auf internationaler Ebene.
Chancengleichheit und Diversität
Laut excellent=austria wird ein Exzellenzcluster durch die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationalen und internationalen Wissensaustausch ausgezeichnet. Besonderer Wert wird hierbei auf Chancengleichheit und Diversität gesetzt. Die Auswahl basierte auf einem mehrstufigen Entscheidungsverfahren inklusive Jury-Hearing. Entscheidend dafür waren die Empfehlungen der internationalen Jury, die das Innovationspotenzial und die wissenschaftliche Exzellenz auf Basis weltweiter Peer-Reviews beurteilte.
Meilenstein für die österreichische Forschungslandschaft
FWF-Präsident Christof Gattringer betont, dass die Entwicklung der Exzellenzcluster einen Meilenstein für die österreichischen Spitzenforschung bedeutet. “Die Clusters of Excellence bieten aufgrund der Förderhöhe und langfristigen Ausrichtung ganz neue Möglichkeiten, großen Forschungsfragen auf den Grund zu gehen. Die Qualität und der Pioniercharakter aller Einreichungen sind beeindruckend, darin zeigt sich auch das Potenzial der Universitäten und außeruniversitären Forschungsstätten.”
Juryvorsitzender Stephen Curry vom Imperial College London, der das Auswahlverfahren von Beginn an begleitet hat, pointiert, dass die Exzellenzcluster eine visionäre Zukunft gestalten, in der Talente in neuer und vielversprechender Weise zusammengebracht werden können. Außerdem wird nicht nur auf Wissenschaft, sondern auch auf Ausbildung, Kommunikation und Inklusion großen Wert gelegt. “Die Exzellenzcluster werden Kreativität freisetzen und Synergien auslösen und Österreichs Grundlagenforschung auch auf internationaler Ebene noch breiter sichtbar machen.“
Zusammenarbeit von elf Universitäten und außeruniversitären Forschungsstätten
In den fünf Clustern arbeiten Forschende von elf Universitäten und außeruniversitären Forschungsstätten zusammen. Die Universität Wien ist an allen Clustern beteiligt. Die Universität Innsbruck, die Technische Universität Wien, die Österreichische Akademie der Wissenschaften und das Institute of Science and Technology Austria bringen sich in je drei Clustern ein. Die Universität Linz und die Central European University beteiligen sich an zwei Clustern, während das Austrian Institute of Technology, die Medizinische Universität Graz, die Universität Graz und die Universität Salzburg mit je einer Beteiligung die Exzellenzcluster komplettieren. Pro Cluster arbeiten Teams mit mehr als 100 Wissenschaftlern über fünf Jahre hinweg zusammen.
Dabei schickt Österreich in den kommenden Jahren vielversprechende Teams auf die Reise, um innovative Erkenntnisse in allen Wissenschaften zu gewinnen. Forschende erhalten mehr Möglichkeiten, über die Grenzen ihrer Forschungsstätten und ihres Fachgebiets hinweg mit maximaler finanzieller Unabhängigkeit zu forschen.
Gesundheit, Energie, Wissenskrise im Mittelpunkt
Mithilfe der Exzellenzcluster werden langfristige Strukturen, attraktive Rahmenbedingungen sowie internationale Sichtbarkeit geschaffen. Im Fokus stehen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch.
Zu den fünf großen Schlüsselthematiken zählen: Wissen in der Krise, Quantentechnologien, Energiespeicherung, Mikobiomie und Eurasien. Im Detail ist Ziel, das Rätsel der Quantenwelt zu Entschlüssen, die Krise des Wissen zu verstehen und überwinden, neue Materialien für eine emissionsfreie Zukunft zu entdecken, die Bedeutung von Mikrobiomen für die planetaren Gesundheit zu verstehen und das kulturelle Erbe Eurasiens zu erforschen.
Cluster of Excellence als Gamechanger
Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung ist überzeugt, dass die Exzellenzinitiative als „Gamechanger“ in Österreichs Spitzenforschung für systemischen Wandel genutzt werden kann. “Ziel muss die hohe Sichtbarkeit der Clusters of Excellence im internationalen Umfeld in den Schlüsselthemen der Zukunft sein. Österreich ist ein wichtiger Produktionsstandort inmitten Europas. Wichtig ist, dass der Wissens- und Technologietransfer mit Gesellschaft und Wirtschaft durch Ausbildung, Kooperation und Kommunikation in den Exzellenzclustern von Anfang gelebt wird.”
Nähere Details den Exzellenzcluster sind auf der offiziellen Webseite zu finden:
https://excellentaustria.fwf.ac.at/.