Extremwettereignisse, die durch den Klimawandel bedingt sind, verursachen weltweit Verluste in Milliardenhöhe wobei die tatsächlichen Kosten höchstwahrscheinlich unterschätzt werden. Etwa zwei Drittel dieser Verluste gehen auf den Verlust von Menschenleben zurück.
Klimawandel-bedingte Extremwettereignisse haben von 2000 bis 2019 weltweit im Schnitt jährliche Verluste in Höhe von 140 Milliarden Dollar verursacht. Das haben die Finanzanalysten Rebecca Newman von der Reserve Bank of New Zealand und Ilan Noy von der Victoria University of Wellington berechnet. Die Studie zu ihrer globalen Analyse der finanziellen Verluste aufgrund des Klimawandels ist in der Fachzeitschrift “Nature Communications” erschienen.
Berechnungen höchstwahrscheinlich zu niedrig
Für ihre Berechnungen haben die Forscher über zwanzig Jahre durch extreme Wetterereignisse hervorgerufenen Schäden mit den wirtschaftlichen Verlusten verglichen. Ihre Schätzungen schwanken von Jahr zu Jahr, je nach Anzahl und Art der aufgetretenen extremen Wetterereignisse. Die Analysten betonen, dass ihre Schätzungen wahrscheinlich zu niedrig sind, da für viele Extremwetterereignisse in Ländern mit niedrigem Einkommen keine Daten vorliegen. Sie merken auch an, dass ihre Berechnungen keine Nebenkosten wie den Verlust von Anbauflächen oder den Anstieg des Meeresspiegels berücksichtigen.
Zwei Drittel der finanziellen Verluste auf Verlust von Menschenleben zurückzuführen
Etwa 1,2 Milliarden Menschen waren im untersuchten Zeitraum laut Newman und Noy vom Klimawandel betroffen. Ein bemerkenswerter Faktor ihrer Analysen ist die Bewertung der verlorenen Menschenleben – sieben Millionen Dollar pro Person. Die Zahl stammt aus Modellen, die von Ökonomen in den USA und Großbritannien entwickelt wurden, um den durchschnittlichen wirtschaftlichen Verlust für eine Volkswirtschaft zu ermitteln, wenn eine Person aus nicht natürlichen Gründen stirbt. Newman und Noy stellen fest, dass etwa zwei Drittel der Klimawandel-bedingten finanziellen Verluste auf den Verlust von Menschenleben zurückzuführen sind.
Schätzungen über künftige Einbußen
Die Analysten raten, ihre Methoden zur Berechnung der vom Klimawandel verursachten Verluste in der Vergangenheit dafür zu verwenden, Schätzungen über künftige Einbußen vorzunehmen. Diese könnten zur Berechnung der Summen herangezogen werden, die von Behörden aufgebracht werden müssen, die Katastrophenfonds zum Wiederaufbau von Ländern einrichten, die ihre eigenen Wiederaufbaumaßnahmen nicht zahlen können.
(pi)