Die vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) präsentierte Studie „Österreich Klimaneutral. Potenziale, Beitrag und Optionen zur Klimaneutralität mit erneuerbaren Energien“ zeigt, dass mit Österreichs Ressourcen an erneuerbarer Energie der aktuelle Energieverbrauch zu einem Großteil abgedeckt werden kann. Damit könnten sie für unser Land Energiesicherheit schaffen.
Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des EEÖ: „Wenn wir diesen Schatz heben, können wir uns von der Abhängigkeit von fossilem Gas und Öl lösen, die damit verbundenen massiven Energieprobleme hinter uns lassen und einem klimatauglichen Österreich mit Riesenschritten näherkommen.“ Auf Basis von Daten der Erneuerbaren-Verbände konnte ein mobilisierbares Potenzial von 1.037 PJ pro Jahr identifiziert werden, während der aktuelle Primärenergieverbrauch Österreichs bei ca. 1.400 PJ pro Jahr liegt. Ergänzt um ernsthafte Aktivitäten bei der Energieeffizienz- und die Realisierung von Einsparpotentialen, können Erneuerbaren-Potentiale und Verbrauch noch deutlicher in Übereinstimmung gebracht werden.
Eckpfeiler der heimischen Energiewende einschlagen
Der EEÖ sieht in der vorgelegten Studie den Nachweis, dass eine vollständige Umstellung der Energieversorgung weg von fossilen Energieträgern möglich ist. „Damit dieses Potenzial ausreicht, braucht es jedoch ergänzende Aktivitäten, um den Energieverbrauch deutlich zu senken und die verfügbaren Erneuerbaren-Technologien rasch und kontinuierlich auszubauen“, meint Energieexperte und Mitautor der Studie Andreas Veigl.
Zu den zentralen Voraussetzungen einer heimisch getragenen Energiewende zählen vier wichtige Eckpfeiler, die laut Prechtl-Grundnig zeitgleich zum Ausbau der Erneuerbaren sichergestellt werden müssten: Energieeffizienz, Technologieklarheit, Technologiemix und Flexibilisierung. Der Energieverbrauch müsse gegenüber dem aktuellen Niveau deutlich sinken. Gasförmige und flüssige grüne Energieträger sind im Sinne der Effizienz gezielt dort einzusetzen, wo es keine adäquaten Alternativen gibt, ein Mix aller verfügbaren Erzeugungstechnologien ist für die Energiewende von Bedeutung. Nicht zuletzt brauche es Speicher und Flexibilität, um Bedarf und Erzeugung miteinander zu harmonisieren.
„So bringen wir uns mit einem großen Anteil an Eigenenergie-Aufkommen in eine deutlich bessere Lage!“, prognostiziert Prechtl-Grundnig und stellt gleichzeitig klar, dass auch bei der Energiewende immer noch ein gewisser internationaler Austausch von Energie stattfinden wird. “„Doch mit einem großen Anteil an heimischem Energieaufkommen können wir aus eigener Kraft ein solides Mittel gegen die fossile Kostenfalle aufbauen. Wir müssen das Zeitalter der fossilen Energien ohnehin in den nächsten 18 Jahren zu Ende bringen und die österreichische Wirtschaft umfassend modernisieren. Damit verbessern wir die Energiesicherheit, wir befreien das Land aus der Abhängigkeit von erpresserischen, unzuverlässigen Regimen und stellen unsere Gesellschaft auf neue klimataugliche Beine.“