Energiepreise: Prominente Insolvenzen in Deutschland und Österreich

Die steigenden Energiepreise gefährden Unternehmen. @ Unsplash

Stahlkonzern Arcelor-Mittag schließt zwei Produktionsstätten.

„Exorbitant gestiegene Energiepreise“ macht der Stahlkonzern Arcelor-Mittal dafür verantwortlich, mehrere Produktionsstandorte in Deutschland zu schließen. Die Herstellung sei schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig, hieß es Ende letzter Woche vom Luxemburger Konzern. Wie das deutsche Handelsblatt berichtet, handelt es sich um einen Hochofen zur Flachstahlproduktion in Bremen und eine Direktreduktionsanlage in Hamburg.

Auch wenn es BaFin-Präsident Mark Branson in einem Gespräch mit dem ZDF „kurios“ fand, dass der Toilettenpapier-Hersteller Hakle in die Insolvenz geschlittert ist, so ist es unübersehbar, dass immer mehr prominente und renommierte Unternehmen durch die aktuellen politischen Maßnahmen in Europa zahlungsunfähig werden: Neben Hakle betraf es in Deutschland auch der Schuhgroßhändler Görtz, der in Summe über 160 Filialen verfügte. Ebenfalls in diesem Jahr bereits betroffen: der deutsche Gasimporteur Uniper. Dieser sei aber mit Steuermilliarden gerettet worden.

Für 34 Prozent existenzbedrohend

Laut einer aktuellen Umfrage des deutschen Industrieverbandes BDI bewerten 81 Prozent der mittelständischen Unternehmen die gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe als unternehmerisch herausforderndsten Faktor, für 34 Prozent ist die Herausforderung sogar „existenzbedrohend“; dieser Wert lag im Februar 2022 noch bei 23 Prozent.

Österreich: Auch Immobilien-Unternehmen betroffen

Dass der Textilfaserhersteller Lenzing vor wenigen Tagen Kurzarbeit anmelden musste, zeugt davon, dass es in Österreich durch steigende Strom- und Gaspreise sowohl in der Industrie als auch im Gewerbe und im Handel ebenfalls kräftig brodelt: Nach dem steirischen Handelsunternehmen A. Hausmann musste auch der traditionsreiche Lampenhersteller Kolarz in Breitenfurt bei Wien Insolvenz anmelden.

Dass es auch bereits Immobilienunternehmen betrifft, beweisen Unternehmen wie der Wiener CPI Immobilien-Konzern, der als eine der größten Insolvenzen des Jahres gilt, oder die Musterhauspark-Pleite in Salzburg.

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