Im Juli 2025 präsentierte sich die Entwicklung der Haushaltsenergiepreise weiterhin differenziert. Während sinkende Strom- und Gaspreise die Entspannung auf den Großhandelsmärkten widerspiegelten, verteuerten sich Mineralölprodukte wie Heizöl und Treibstoffe deutlich. Insgesamt führte dies zu einem moderaten Anstieg des Energiepreisindex gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich zeigt sich jedoch, dass insbesondere Strom – begünstigt durch das Auslaufen staatlicher Entlastungen und höhere Netzentgelte – maßgeblich zur Teuerung beiträgt. Erdgas bleibt langfristig der zentrale Preistreiber und stellt zugleich eine Herausforderung für die Versorgungssicherheit sowie die Klimaziele dar.
Die Entwicklung der Haushaltsenergiepreise zeigte sich im Juli 2025 weiterhin uneinheitlich: Während Strom- und Gaspreise für Endkunden im Vergleich zum Vormonat deutlich gesunken sind – und damit die Entspannung auf den Großhandelsmärkten widerspiegeln – stiegen die Preise für Mineralölprodukte wie Heizöl und Treibstoffe spürbar an. Unterm Strich ergibt sich daraus ein Anstieg des Energiepreisindex um 1,0 Prozent gegenüber dem Juni 2025.
Im Jahresvergleich, der auch für die Inflationsberechnung maßgeblich ist, bleibt Strom der wichtigste Preistreiber. Seit dem Jahreswechsel sind die Endkundenpreise spürbar gestiegen – vor allem, weil staatliche Entlastungsmaßnahmen ausgelaufen sind und die Netzentgelte höher ausfallen. Heizöl und Treibstoffe wirken im Jahresvergleich hingegen weiterhin preisdämpfend. Insgesamt lag der Energiepreisindex im Juli 2025 um 4,3 Prozent über dem Vorjahreswert – und trug damit stärker zur allgemeinen Teuerung bei als etwa Gastronomie oder Mieten.
Ein Blick auf die längerfristige Entwicklung zeigt: Erdgas stellt weiterhin eine zentrale Herausforderung für die Energieversorgung dar. Trotz spürbarer Rückgänge in den vergangenen Monaten haben sich die Endkundenpreise im Vergleich zu 2020 nahezu verdoppelt – ein Anstieg, der stärker ausfällt als bei Strom oder Fernwärme. Die im historischen Vergleich hohen Großhandelspreise für Erdgas beeinflussen zudem auch andere Energieformen: Gaskraftwerke zur Stromerzeugung und gasbefeuerte Heizwerke treiben die durchschnittlichen Kosten für Strom und Fernwärme zusätzlich in die Höhe.
„Die Importabhängigkeit bei Erdgas wirkt sich nicht nur auf die Preisentwicklung aus, sondern kann auch Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit haben – während nur wenig Wertschöpfung im Inland verleibt“, sagt Lukas Zwieb, Energieexperte der Österreichischen Energieagentur. „Zusätzlich verursacht die Verbrennung von Erdgas relevante Mengen an CO₂-Emissionen – mittelfristig muss Erdgas im österreichischen Energiesystem daher ersetzt werden.“
(pi)