Düstere Prognose für die deutsche Wirtschaftsleistung

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Das ifo Institut prognostiziert einen erneuten Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung im ersten Quartal, was auf eine sich verfestigende Rezession hindeutet. Die pessimistische Einschätzung basiert auf einem Nachfragerückgang in verschiedenen Wirtschaftsbereichen, insbesondere in der Industrie und Bauwirtschaft, während belastende Faktoren wie hoher Krankenstand, Streiks und ungewöhnlich kaltes Wetter die Situation verschärfen.

Die Wirtschaftsleistung Deutschlands wird auch im ersten Vierteljahr schrumpfen – die Rezession würde sich demnach verfestigen. Diese düstere Prognose haben Ökonomen des ifo Instituts ausgegeben. “Nach unserer aktuellen ifoCAST-Schätzung dürfte das BIP um weitere 0,2 Prozent zurückgehen”, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Rückgang der Nachfrage

Die pessimistische Einschätzung der Münchener Wirtschaftsforscher basiert auf den Klagen nahezu aller Wirtschaftsbereiche – die Nachfrage geht vielerorts spürbar zurück. In der Industrie und der Bauwirtschaft sind mittlerweile die dicken Auftragspolster abgeschmolzen, die die Unternehmen noch zu Corona-Zeiten aufgebaut hatten, heißt es.

“Die Auftragseingänge sind seit vielen Monaten rückläufig, und vor allem im Wohnungsbau schwappte eine Stornierungswelle durch das Land. Die restriktive Geldpolitik, die in Europa und Nordamerika mit kräftigen Leitzinsanhebungen Preisstabilität erreichen möchte, dürfte derzeit ihre volle Wirkung entfalten”, verdeutlicht Wollmershäuser.

Belastende Sonderfaktoren

Dem Experten nach kommen zudem eine Reihe von Sonderfaktoren belastend hinzu: hoher Krankenstand, Streiks bei der Deutschen Bahn sowie der außergewöhnlich kalte und schneereiche Januar. Lediglich der private Konsum versprühe leichte Zuversicht. Die bis Mitte Januar vorliegenden Daten (Kreditkarten, Debitkarten, Bargeld) zeigten eine Zunahme der preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel und im Gastgewerbe.

Nach Schätzung des ifo Instituts hat der private Konsum am Jahresende 2023 sogar leicht zugelegt. Auch für das erste Quartal 2024 deutet sich ein weiterer Anstieg an. “Hier dürfte sich das Wiedererstarken der Kaufkraft bemerkbar machen, da mittlerweile die Einkommen der privaten Haushalte stärker steigen als die Preise”, ergänzt Wollmershäuser abschließend.

(pi)

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