Digitalisierung bringt Chancen für Wohlstand

Frühzeitige Digitalisierung sichert Unternehmen eine bessere Marktposition. ©Pixabay

Innovationsforscher Dietmar Harhoff setzt seine Vortragsreihe „ÖAW-STATISTIK AUSTRIA-LECTURES“ fort. Er betont die Chancen, die sich Unternehmen mit einer frühzeitigen Digitalisierung schaffen können und was die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz für die Digitalisierung bedeutet. Außerdem bringe die Digitalisierung gewaltige Chancen für den wachsenden Wohlstand.

Nach fast fünf Jahrzehnten digitaler Revolution wächst die Zahl der damit einhergehenden Innovationen weiter. Dabei hat der technische und organisatorische Wandel vielschichtige Auswirkungen auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Zu den ökonomischen Auswirkungen zählen Produktivität, Wachstum und Beschäftigung, Einkommen und Verteilung – und damit die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Volkswirtschaften. 

Mit seiner ÖAW-STATISTIK AUSTRIA-LECTURE zum Thema „Innovation und Wettbewerbsfähigkeit: Wie Digitalisierung Chancen für Wohlstand schafft“ setzt Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und Professor für Entrepreneurship und Innovation an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, heute die Vortragsreihe von Statistik Austria und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) fort und spricht über die Auswirkungen der Digitalisierung auf Produktivität und Innovation.

Unternehmen, die sich früh digitalisieren, können sich Vorteile für ihre Marktposition schaffen

„Wie sich Digitalisierung auswirkt, hängt stark von Komplementärfaktoren ab, wie von der Unternehmensorganisation und -kultur. Unternehmen, die im Vergleich zu Wettbewerbern früh digitalisieren, können erhebliche Vorteile für ihre Marktposition erarbeiten. Für die Wettbewerbsaufsicht stellt die Digitalisierung eine erhebliche Herausforderung dar, da sie Marktmacht von Unternehmen verstärken kann.

Künstliche Intelligenz schafft eine neue Ära der Digitalisierung

Mit den nunmehr verfügbaren Verfahren der Künstlichen Intelligenz ist eine neue Phase der Digitalisierung eingeleitet worden. In den letzten Monaten ist die Leistungsfähigkeit der neuen Systeme klar geworden. Mit ihrem Einsatz können für Unternehmen starke Produktivitätsgewinne einhergehen, allerdings werden gerade große Sprachmodelle wie ChatGPT auch neue Herausforderungen, besipielsweise in den Arbeitsmärkten, schaffen. Die Politik muss einerseits für eine zügige Digitalisierung der öffentlichen Dienstleistungen sorgen, gleichzeitig aber auch den Strukturwandel durch geeignete Bildungsangebote abfedern“, fasst der Vortragende Dietmar Harhoff zusammen.

Zusammenhang der Digitalisierung und dem wachsenden Wohlstand

ÖAW-Präsident Heinz Faßmann betont: „Die aktuelle ÖAW-STATISTIK AUSTRIA-LECTURE beschäftigt sich damit, wie Digitalisierung und wachsender Wohlstand in Zusammenhang stehen. Um evidenzbasierte Entscheidungen in diesem Bereich treffen zu können, ist es wesentlich, die Auswirkungen des technischen Wandels auf Einkommen und Verteilung zu untersuchen und zu kennen. Ich freue mich, dass für dieses wichtige Thema mit Dietmar Harhoff ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet gewonnen werden konnte.“ 

Digitalisierung bringt wachsende Datenmengen mit sich

Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas hebt hervor: „Die wachsenden Datenmengen aufgrund der digitalen Revolution bringen große Chancen mit sich, wenn es auf Basis einer besseren Datenlage gelingt, Maßnahmen für mehr ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit und die Überwindung von Krisen zielsicherer und effizienter zu gestalten. Allerdings haben die Corona-Pandemie und die Inflations- und Energiepreisekrise abermals gezeigt, dass bei der Datenlage in Österreich weiterhin ‘Luft nach oben‘ besteht. Der EU-Data Governance Act, der bis 24. September 2023 auch in Österreich umgesetzt werden muss, sollte als Chance für Verbesserungen genutzt werden.“

(pi)

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